Die für die Sommerferien geplante Sprengung der ehemaligen evangelischen Kirche in Oberlinxweiler findet nicht statt. Der Grund: Während einer Probebohrung stellten die zuständigen Experten des Technischen Hilfswerkes (THW) jetzt fest, dass die Qualität des Stahlbetons der Kirche deutlich über den Standardwerten für Gebäude dieser Art aus der entsprechenden Zeit liegt.
Um das Bauwerk zum Einsturz zu bringen, müsste die Sprengstoffmenge um einiges höher sein als ursprünglich von den Fachleuten des Technischen Hilfswerkes veranschlagt. Die neu berechnete Menge hätte zur Folge, dass die Erschütterungen der Sprengung zu groß würden. Daraufhin verständigten sich die Verantwortlichen der Kreisstadt St. Wendel und des THW umgehend darauf, auf die Sprengung zu verzichten. „Die Sicherheit unsere Bürgerinnen und Bürger steht immer an erster Stelle“, betont St. Wendels Bürgermeister Peter Klär. „Im Interesse der Anwohner werden wir deshalb auf die Sprengung verzichten.“ Das sieht auch Markus Tröster, Ortsbeauftragter des THW-Ortsverbandes St. Wendel, so: „Die Verantwortung gegenüber der Bevölkerung, insbesondere der Anwohner und Anlieger, hat oberste Priorität. Aus diesem Grund müssen wir von der geplanten Sprengung Abstand nehmen.“
Statt das Gebäude herkömmlich mit schweren Maschinen abzureißen, hatte sich die Stadtverwaltung dazu entschieden, das Angebot des THW-Ortsverbandes St. Wendel anzunehmen und das Kirchengebäude von Experten des THW sprengen zu lassen. Das sollte einerseits dazu dienen, den dauerhaften Lärm der herkömmlichen Abrissmethoden zu vermeiden und dabei gleichzeitig der Bundesbehörde die Gelegenheit geben, einen Lehrgang für Sprengstoff-Experten aus ganz Deutschland anzubieten.
Hintergrund: Die Kreisstadt St. Wendel hatte das Kirchengelände im vergangenen Jahr gekauft, nachdem der Sakralbau am 9. November 2014 außer Dienst gestellt worden war. Die evangelischen Kirchengemeinde Oberlinxweiler-Remmesweiler-
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