Aller guten Dinge sind drei: Stadtwerke-Konzern Saarbrücken erneut in der Gewinnzone
„Mit einem Überschuss von 3,2 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2016 bewegt sich der Saarbrücker Stadtwerke-Konzern zum dritten Mal in Folge in der Gewinnzone.“ Mit diesen Worten kommentieren die beiden Stadtwerke-Geschäftsführer, Dr. Thomas Severin und Peter Edlinger, das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2016. Nach vielen Jahren in der Verlustzone schrieb der Stadtwerke-Konzern Saarbrücken 2014 erstmals wieder schwarze Zahlen und 2015 konnte der Gewinn auf 4,7 Millionen Euro deutlich gesteigert werden. „Der Saarbrücker Stadtwerke-Konzern hat sich in einem sehr angespannten Marktumfeld viel besser behauptet als noch zu Beginn des Jahres zu erwarten war“, betont der Sprecher der Geschäftsführung Severin.
Zu den Geschäftsfeldern der Konzerngesellschaften zählen schwerpunktmäßig die Erzeugung von Strom und Fernwärme, Netzbetrieb von Gas, Wasser, Strom sowie Fernwärme, die Wassergewinnung, der Bäderbetrieb und der Öffentliche Personennahverkehr.
Der konsolidierte Jahresumsatz lag im vergangenen Geschäftsjahr bei rund 232 Millionen Euro. Insbesondere das Netz-Geschäft bei der Stadtwerke Saarbrücken Netz AG verlief im Jahr 2016 mit einem Ergebnis nach Steuern von 18,2 Millionen Euro sehr positiv. Auch die Stadtwerke Saarbrücken Beteiligungsgesellschaft entwickelt sich weiterhin außerordentlich positiv und erzielte einen Gewinn von 731.000 Euro. Dem bundesweit agierenden Messdienstleister co.met gelang es, im wettbewerblich hart umkämpften Meteringmarkt seine Position zu festigen. Die Dienstleistungstochter des Stadtwerke-Konzerns erzielte bei einem Umsatz von 10 Millionen Euro einen Jahresüberschuss von 1,4 Millionen Euro.
Defizitär sind der Bäderbetrieb in Höhe von 2,6 Millionen Euro und der Verkehrsbereich mit 14 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2015 lag der Verlust der Saarbahn noch bei rund 15 Millionen Euro. Im vergangenen Geschäftsjahr beförderte die Saarbahn GmbH insgesamt 43 Millionen Fahrgäste. Davon nutzten rund 30 Millionen den Bus, 13 Millionen Fahrgäste verzeichnete die Saarbahn. Entgegen dem regionalen Trend stiegen die Fahrgastzahlen in 2016 leicht an.
Investitionen für die Region
Insgesamt investierte der Stadtwerke-Konzern im Jahr 2016 26,5 Millionen Euro. Die Investitionen bezogen sich im Wesentlichen auf die Anschaffung von Bussen, den Neubau einer Ausbildungswerkstatt mit weiteren Büros sowie in die Netzinfrastruktur (Fernwärme sowie Gas-, Strom- und Wasserleitungen). Darüber hinaus erbrachten die Stadtwerkeunternehmen mit den Konzessionsabgaben, den Ausbildungsaufwendungen und Gewerbesteuern in 2016 mit über 24,4 Millionen Euro zusätzliche Leistungen für die Region und das Land.
Arbeitgeber in der Region
2016 beschäftigte der Saarbrücker Stadtwerke-Konzern 1.062 Mitarbeiter (Stand 31.12.2016), davon waren im Verkehrsbereich 494 beschäftigt. Damit ist der Konzern einer der größten Arbeitgeber in der Region. Um die aktuellen und zukünftigen demografischen Herausforderungen zu meistern, liegt ein unternehmerischer Schwerpunkt der Konzerngruppe auf der Ausbildung junger Menschen. Momentan absolvieren rund 60 Auszubildende in unterschiedlichen kaufmännischen und technischen Ausbildungszweigen ihre Lehre. Die Qualität der Ausbildung wird dadurch untermauert, dass es bisher jedes Jahr gelang, Ausbildungsbeste im Saarland hervorzubringen. Künftig werden die neuen Fachkräfte zum Elektroniker für Betriebstechnik und Fachinformatiker Systemintegration/Anwendungsentwicklung in einer hoch modernen Werkstatt ausgebildet, die am 28. September 2017 feierlich in Betrieb genommen wird.
Für die beiden Stadtwerke-Geschäftsführer Severin und Edlinger ist das Jahresergebnis 2016 ein solides Ergebnis. Der Konzern stehe, so Edlinger, vor großen Herausforderungen. Diese resultieren aus den fortlaufenden Änderungen der Rahmenbedingungen wie etwa die Wettbewerbsöffnung im Öffentlichen Personennahverkehr mit dem politischen Ziel eigenwirtschaftlicher Busbetriebe in Deutschland, das Messstellenbetriebsgesetz, die fortschreitende Anreizregulierung im Strom- und Gasnetz sowie die Konsequenzen aus der deutschen Energiewende.
Ausblick
„Wir bewegen uns im Spannungsfeld, einerseits die kommunale Daseinsvorsorge für alle Bürgerinnen und Bürger in der Stadt und der Region zu gewährleisten und andererseits attraktive Renditen und eine wirtschaftliche Dienstleistung zu erbringen. Dies erreichen wir nur durch eine höhere Effizienz, die Umsetzung neuer Geschäftsmodelle oder die Erhöhung der Qualität von Produkten und Dienstleistungen“, unterstreicht Severin. Dazu zählt der auch Ausbau der Kooperationen mit saarländischen Kommunen. Besonders erfreulich entwickelt sich der gemeinsame Energievertrieb unter der neuen saarländischen Dachmarke „kommpower“. Auch stehen Investitionen in erneuerbare Energien im Fokus. Nach Beteiligungen an zwei Windparks an der Ostseeküste investierte der Konzern im vergangenen Jahr in den Windpark Saar. Die Stadtwerke Saarbrücken ist bei diesem Projekt größter Einzelinvestor. Ziel ist auch, die Energieeffizienz zu steigern. So wurde beispielsweise die Technik des Wasserwerks Würzbachtal erneuert, um die Betriebskosten zu senken.
Das Geschäftsjahr 2017 wird nach heutigem Stand unterhalb des Vorjahres abschließen. Ob wiederum mit einem Gewinn oder einem ausgeglichenen Ergebnis zu rechnen ist, hängt davon ab, inwieweit die gesetzlich bedingten Reduzierungen in Millionenhöhe bei den Netznutzungsentgelten kompensiert werden können.
Foto: Stadtwerke Saarbrücken
CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier