Auch ins Saarland sind gentechnisch veränderte Petunien an Betriebe und Händler geliefert worden. Darauf weist der Minister für Umwelt und Verbraucherschutz, Reinhold Jost, hin. „Wir haben die betroffenen saarländischen Betriebe bereits informiert und die Ware aus dem Verkauf nehmen lassen. Die Pflanzen müssen in den Gärtnereien oder sonstigen Betrieben jetzt entsorgt werden, etwa durch Zerkleinerung und anschließende Kompostierung“, so der Minister.
Die finnische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Evira) hatte Ende April darüber informiert, dass mehrere auffällige, untypisch orange- bis lachsfarbene Petunien in Finnland vom Markt genommen wurden. Bei Untersuchungen wurden in diesen Petunienlinien gentechnische Veränderungen nachgewiesen. In der EU sind das Inverkehrbringen sowie das Anpflanzen der gentechnisch veränderten Petunien nicht erlaubt. Dies gilt unabhängig davon, dass nach derzeitigem Kenntnisstand von den gentechnisch veränderten Petunien keine Gefahren für Mensch und Umwelt ausgehen.
Der Verdacht, dass einige der in Finnland untersuchten gentechnisch veränderten Petunienlinien aus Deutschland kommen, hat sich mittlerweile bestätigt. Die gentechnisch veränderten Petunien wurden bereits für den Verkauf gesperrt und müssen vernichtet werden. Auch der Bundesverband Zierpflanzen (BVZ) hatte seine Mitglieder bereits bei Vorliegen des Verdachts unverzüglich informiert und seitens des Handels wurden Maßnahmen ergriffen, um die weitere Vermarktung der betroffenen Petunien zu verhindern.
Nach den Kundenlisten der Lieferanten wurden ins Saarland gentechnisch veränderte Petunien mit den Handelsbezeichnungen Pegasus Orange Morn (Produktname beim Züchter: Salmon Ray), Pegasus Orange (Produktname beim Züchter: Bingo Mandarin), Pegasus Table Orange (Produktname beim Züchter: Bingo Orange), Go!Tunia Orange (Produktname beim Züchter: Bingo Orange), Viva Orange (Produktname beim Züchter: Salmon Ray) sowie Potunia Plus Papaya geliefert.
Da die Handelsnamen im Zuge des Vertriebs aber teilweise geändert werden, empfiehlt das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz den Händlern, aus Vorsorgegründen grundsätzlich keine orange- bzw. lachsfarbenen Petunien von ihren Lieferanten anzunehmen und zu veräußern.
Jost: „Privatpersonen, die entsprechende Petunien gekauft haben, empfehlen wir, diese über den Restmüll zu entsorgen.“
Foto: Symbolbild Fotolia