Am Donnerstag, 21. September, haben Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Baudezernent Professor Heiko Lukas die Preisträger des städtebaulich-freiraumplanerischen Ideenwettbewerbs für die Tallage Alt-Saarbrücken vorgestellt. Der erste Preis ging an die Bietergemeinschaft Kollmann Architekten (Saarbrücken), Latz + Partner (Landschaftsplanung, Kranzberg) und Schweitzer Ingenieure (Verkehrsplanung, Saarbrücken).

Aufgabenstellung

Ziel des Wettbewerbs war es, neue Ideen für den Stadtteil Alt-Saarbrücken zu finden und dessen Entwicklungspotenziale aufzuzeigen. Die Aufgabenstellung umfasste ein 55 Hektar großes Gebiet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten Lösungen für ein zukunftsfähiges urbanes, gemischtes, lebendiges und grünes Viertel erarbeiten, die auch die Entwicklung der verschiedenen Institutionen in Alt-Saarbrücken berücksichtigen. Neben dem Regierungsviertel befinden sich im Stadtteil zentrale Bildungseinrichtungen wie die htw saar und die HBKsaar, die Stadtwerke Saarbrücken, die Handwerkskammer des Saarlandes, Schulen und Verwaltungen. Dazu kommen bedeutende historische Gebäude wie die Ludwigs- und die Friedenskirche sowie der Pingusson-Bau.

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz: „Die Tallage von Alt-Saarbrücken hat als gemischt genutztes Quartier in der Innenstadt eine besondere Bedeutung in der städtebaulichen Entwicklung Saarbrückens. Hier kommen ganz unterschiedliche Lebensstile zusammen, die Flächen und Gebäude werden auf vielfältige Weise genutzt. Wir möchten das Quartier Schritt für Schritt neu ausrichten, ein urbanes Viertel mit mehr Lebensqualität schaffen und für einen guten Mix aus Arbeiten, Studieren, Wohnen und Freizeit sorgen.“

Wettbewerbsergebnisse

Die vorliegenden Wettbewerbsergebnisse sind in Zusammenarbeit zwischen Stadtplanern, Landschaftsarchitekten und Verkehrsplanern entstanden. Der Siegerentwurf sieht unter anderem vor, innerstädtische Flächen in Alt-Saarbrücken neu zu nutzen, den Stadtteil mit zwei neuen Brücken an die Saarauen anzubinden und den Verkehr durch zentrale Parkhäuser, Quartiersgaragen und Anwohnerparken besser zu lenken. Zwei neue Quartierseingänge, der „Stengelturm“ und der „HTW-Tower“, sollen entstehen, verbunden durch den „Heuduck-Boulevard“.

Im Siegerentwurf wird vorgeschlagen, das Umfeld der Congresshalle auf dem Gelände des Saartoto-Parkplatzes gegenüber zu erweitern und per Steg mit dem Messegelände auf der anderen Saarseite zu verbinden.

Im Umfeld des neuen Roonparks und der Heuduckstraße sind bezahlbare Wohnungen vorgesehen, dazu Mietergärten in ruhigen Innenhöfen. Die Nähe zu zentral gelegenen Geschäften, kulturellen Einrichtungen, Grünflächen, Spiel- und Sportanlagen macht das Quartier zu einem idealen Ort, um dort Erholung zu finden und Freizeit zu verbringen.

Die Wettbewerbsergebnisse der neun Bietergemeinschaften sind in einer Ausstellung in der Galerie der Hochschule der Bildenden Künste von Donnerstag, 21.September, bis Samstag, 21.Oktober, zu sehen. Die Galerie ist dienstags bis freitags von 17 bis 20 Uhr und samstags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Im Vorfeld des Wettbewerbs hatte im November 2016 ein für Bürgerinnen und Bürger offener Fachworkshop unter Federführung der Landeshauptstadt Saarbrücken mit mehr als 70 Akteuren stattgefunden. Kooperationspartner waren der Städtebaubeirat, das Stadtteilbüro Alt-Saarbrücken, der Bund Deutscher Architekten, die Schule für Architektur Saar, die Stiftung Baukultur Saar und der Deutsche Werkbund Saarland e.V., die den Workshop fachlich unterstützt haben.

Jury

Über die Auswahl der Preisträger urteilte ein unabhängiges Preisgericht unter dem Vorsitz von Ursula Witry, mit unterstützender Beratung maßgeblicher Akteure aus dem Stadtteil und der baupolitischen Sprecher. Die Fachpreis-Jury bestand aus dem Verkehrs- und Stadtplaner Dr. Michael Frehn (Dortmund), der Architektin Prof. Eve Hartnack (Saarbrücken), Baudezernent Prof. Heiko Lukas (Saarbrücken), der Landschaftsarchitektin Prof. Donata Valentien (München) und der Architektin und Stadtplanerin Dipl.-Ing. Ursula Witry (Luxemburg).

Weitere Preisträger

Der 2. Preis ging an Machleidt GmbH, Städtebau + Stadtplanung (Berlin) in Bietergemeinschaft mit sinai Landschaftsarchitekten mbH (Berlin) und SHP Ingenieure GbR (Hannover). Außerdem wurden zwei dritte Preise vergeben. Ein 3. Preis ging an das saarländische Büro in Bietergemeinschaft mit sb-studio (Saarbrücken), Kölling Architekten (Bad Vilbel), BB22 Architekten und Stadtplaner, PGNU (beide Frankfurt a. M.) und Dumont und Partner GmbH (Neunkirchen). Ein weiterer 3. Preis ging an FLOSUNDK architektur + urbanistik GmbH (Saarbrücken), Juca architektur und landschaftsarchitektur GbR (Berlin) und WSV Ingenieure (Saarbrücken).

 

 

 

Foto: Kollmann Architekten, Latz + Partner, Schweitzer Ingenieure

 

 

CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier