Corona-Krise: Frauen vor häuslicher Gewalt besser schützen
Dillschneider/Steinmetz: Ferienwohnungen oder Hotels für schutzbedürftige Frauen anmieten
Angesichts der drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens während der Corona-Krise und der damit zu erwartenden Zunahme von häuslicher Gewalt warnen die Saar-Grünen vor einem möglichen Kollaps der Frauenhäuser im Saarland. Absehbar bräuchten mehr Frauen Schutz. Zudem drohten Aufnahmestopps durch Corona-Infektionen. Die Grünen-Politikerinnen Dillschneider und Steinmetz fordern Frauenministerin Bachmann auf, den Schutz von Frauen in der Krise unverzüglich sicherzustellen und regen dazu an, leerstehende Ferienwohnungen oder Hotels als Notunterkünfte für Frauen und ihre Kinder anzumieten.
„Immer mehr Expertinnen und Experten warnen davor, dass durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit die häusliche Gewalt stark zunehmen könnte. Frauen sind dabei ganz besonders gefährdet. Wir müssen alles unternehmen, um Frauen und ihre Kinder in diesen schweren Wochen bestmöglich zu schützen. Das fängt bereits darin an, Hilfsangebote für Opfer häuslicher Gewalt noch besser zu kommunizieren“, sagt Jeanne Dillschneider, stellvertretende Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Saar.
Die Situation in den saarländischen Frauenhäusern sei ohnehin bereits angespannt. Dazu erklärt Sandra Steinmetz, Grünen-Fraktionsvorsitzende im Regionalverband Saarbrücken: „Die drei Frauenhäuser in Saarbrücken, Neunkirchen und Saarlouis haben zusammen gerade einmal 31 Zimmer für Frauen und ihre Kinder. Immer wieder sind die Frauenhäuser nahezu ausgelastet oder müssen wegen Vollbelegung gar Frauen abweisen. Gibt es infolge der Corona-Krise nun deutlich mehr schutzbedürftige Frauen, stehen die Frauenhäuser vor dem Kollaps. Erschwerend kommt hinzu, dass ein möglicher Aufnahmestopp durch Corona-Infektionen nicht auszuschließen ist.“
Die Grünen-Politikerinnen fordern Frauenministerin Bachmann nachdrücklich auf, den Schutz von Frauen unverzüglich sicherzustellen. Dillschneider und Steinmetz: „In der Corona-Krise darf es keine Schutzlücke für Frauen geben. Wir erwarten von Frauenministerin Bachmann, nun schnell und unbürokratisch neue Notunterkünfte für Frauen zur Verfügung zu stellen. Das Ministerium könnte dazu Ferienwohnungen, Hotels oder ähnliche Unterkünfte anmieten, die jetzt während der Krise ohnehin leer stehen. Wir brauchen eine unkomplizierte Ausweitung von Plätzen in den kommenden Wochen.“