Dienstag, 24. Oktober, 10.30 Uhr bis 17 Uhr, Eintritt zur Ringvorlesung frei
Die Urban Art hat Konjunktur. Sie ist die neue und kontrovers diskutierte Kunstbewegung des 21. Jahrhunderts. Die Ursprünge der UrbanArt liegen auf der Straße – in der Kultur des Graffiti und der Street Art. Heute zeigen Kulturinstitutionen und Museen die Kunst, die sich aus diesen Ursprüngen entwickelt hat. Wie schon 2015 bietet das Weltkulturerbe Völklinger Hütte während der „4. UrbanArt Biennale® 2017“ eine kompakte Ringvorlesung zur UrbanArt an. Die Ringvorlesung am Dienstag, dem 24. Oktober 2017, 10.30 Uhr bis 17 Uhr, bietet die Gelegenheit, die vielen Facetten und neuen Entwicklungen der zeitgenössischen UrbanArt mit Experten zu diskutieren. Zu den Referenten zählen Künstler, Kulturmanager, Wissenschaftler und Kuratoren. Themen sind die Banksy-Projekte nach „Dismaland“, das Berliner Großprojekt „THE HAUS“ des Frühjahrs 2017, das Verhältnis zwischen UrbanArt und den neuen Medien, die neuesten Entwicklungen der arabischen Calligraffiti-Bewegung in Beirut und allgemein die Position der UrbanArt zwischen Rebellion, Kunstbetrieb und akademischer Debatte. Unter anderem reisen Tristan Manco (einer der Kuratoren des Banksy-Projekts „Dismaland“), der Experte für arabische UrbanArt Don Karl, das Streetart-Kollektiv „DIE DIXONS“ und der in München lebende Künstler Daniel Man nach Völklingen.
Die Ringvorlesung zur „4. UrbanArt Biennale® 2017“ im Weltkulturerbe Völklinger Hütte beginnt am Dienstag, dem 24. Oktober 2017, um 10.30 Uhr und endet um 17 Uhr. Der Eintritt zur Ringvorlesung in der Erzhalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte ist frei. Die Ringvorlesung ist ein Kooperationsprojekt des Weltkulturerbes Völklinger Hütte mit dem Bachelor Optionalbereich der Universität des Saarlandes, mit der Universität Trier sowie mit dem Saarländischen Museumsverband.
Zum Start der Ringvorlesung spricht der Kunsthistoriker der Universität Heidelberg Dr. Ulrich Blanché über den Begriff der „UrbanArt“. Tristan Manco, einer der Kuratoren von „Dismaland“, diskutiert Banksys jüngste Projekte wie das „Walled Off Hotel“ in Betlehem – das Hotel mit dem ‚schlimmsten Ausblick‘ der Welt: dem Blick auf die Grenzmauer zwischen Israel und Palästina. Das Street-Art-Kollektiv „Die Dixons“ erläutert ihr Großprojekt „THE HAUS“. Zahlreiche UrbanArt-Künstler gestalteten im Frühjahr dieses Jahres die Räume einer leerstehenden Bank in Berlin, bevor das Gebäude samt den Kunstwerken zerstört wurde. „THE HAUS“ ist Kooperationsprojekt zur „4. UrbanArt Biennale® 2017“. Der Münchener Künstler Daniel Man zeigt in der „4. UrbanArt Biennale® 2017“ eine großformatige Arbeit, die das weltweite Netzwerk der UrbanArt erfahrbar macht. In Völklingen spricht er über den soziologischen Aspekt der weltweit agierenden UrbanArt-Szene und über die Frage, ob man UrbanArt fördern kann, ohne ihre nonkonformistische Natur zu ersticken.
Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig, Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, und die Street-Art-Forscherin Dr. Katja Glaser sprechen über das Verhältnis der UrbanArt und den neuen digitalen Medien. Wie verändert die UrbanArt 2.0 unser Bewusstsein? Wie nutzen UrbanArt-Künstler wie die Francs Colleurs oder Jordan Seiler die Möglichkeiten der digitalen Welt? Die Kuratorin Lene ter Haar stellt die Frage, ob UrbanArt gelehrt werden kann wie etwa klassische Malerei, der Kurator Robert Kaltenhäuser spricht über „Avantgardistisches Graffiti“. Der Autor und Kurator Don Karl stellt das Großprojekt „White Wall“ in Beirut vor, das in diesem Oktober stattfindet. Zum Abschluss der Ringvorlesung geht es mit Prof. Georg Winter, HBK Saar/Handwerkergasse Völklingen, um Kunst-Aktionen im öffentlichen Raum.
Die „4. UrbanArt Biennale® 2017“ des Weltkulturerbes Völklinger Hütte ist das größte UrbanArt-Projekt der Welt. Sie präsentiert 100 Künstler mit 150 Werken aus 17 Ländern und 4 Kontinenten auf einem Parcours von 100.000 Quadratmetern. Zentrum der „4. UrbanArt Biennale® 2017“ im Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist die große Möllerhalle, eine Erz-Siloanlage vom Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Im Rahmen der Biennale entstehen 20 ortsfeste Installationen. Ein Fokus liegt auf der UrbanArt Südamerikas und der interventionalen UrbanArt 2.0. Die „4. UrbanArt Biennale® 2017“ ist noch bis Sonntag, den 5. November 2017, im Weltkulturerbe Völklinger Hütte zu sehen.
Foto: Weltkulturerbe Völliger Hütte
CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier