Mit einem Startworkshop an der Universität Trier ist das Verbund-Forschungsprojekt angelaufen, das sich den Herausforderungen der Digitalisierung der Arbeitswelt annimmt. Wissenschaftler erforschen in Kooperation mit mittelständischen Unternehmen, wie sich die Anforderungen an die Führung und Zusammenarbeit durch die Digitalisierung der Arbeit verändern. Sie entwickeln aus ihren Erkenntnissen Instrumente und Qualifizierungsmaßnahmen zur ressourcenorientierten und effektiven Führung digitaler Projekt- und Teamarbeit und erproben sie in der Praxis. „Wir wollen insbesondere für Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) Strategien und Instrumente entwickeln, mit denen sie ihre Innovations- und Leistungsfähigkeit fördern sowie Gesundheit und Wohlbefinden von Führungskräften und Beschäftigten in der Arbeitswelt 4.0 sichern können“, erläutert Prof. Conny Antoni von der Universität Trier die Zielsetzung des Projekts.

Wie so vieles hat auch die Digitalisierung der Arbeitswelt zwei Seiten. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen zeitliche, räumliche und organisatorische Flexibilität in der Arbeitsgestaltung, die sich den eigenen Lebensvorstellungen anpassen lässt. Andererseits beschleunigt die Digitalisierung das Arbeitstempo, und permanente Erreichbarkeit weicht die Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben auf.

Führungskräfte sehen sich zunehmend gefordert, digital vernetzte Teamprozesse zu koordinieren, Überlastungen zu identifizieren und Mitarbeiter bei der Entwicklung ihrer Kompetenzen für die digitale Arbeit zu motivieren und zu unterstützen. Zusammenarbeit und Führung von Teams mit Unterstützung digitaler Medien ist in der Wirtschaft zwar kein neues Phänomen. In Kleinen und Mittleren Unternehmen steht die Digitalisierung und die unternehmensinterne und -übergreifende Vernetzung der Geschäftsprozesse aber vielerorts noch am Anfang der Entwicklung. Die Forschung gibt bislang ebenfalls nur wenige Antworten auf die Frage, wie digitale Führung gelingen kann.

Daher haben vor allem Kleine und Mittlere Unternehmen Interesse an den Ergebnissen von vLead, die in einer Toolbox zusammengestellt und veröffentlicht werden sollen. Die Toolbox unterstützt unter anderem Führungskräfte dabei, Anforderungen digitaler Arbeit zu identifizieren, Teamprozesse informationstechnisch zu steuern, Innovationen zu gestalten sowie Kompetenzen für digitale Projektarbeit zu entwickeln.
Die Entwicklung und Erprobung der vLead-Toolbox erfolgt in enger Abstimmung mit KMU-Netzwerken und Transferpartnern. Die Toolbox und die Praxisleitfäden sind für die KMU kostengünstige und einfach handhabbare Alternativen im Vergleich zu kommerziellen Angeboten. Eine Internetplattform (www.vlead.de) dient als virtueller Treffpunkt für an der Thematik interessierte Personen und Unternehmen.

Im Verbundprojekt vLead („Modelle ressourcenorientierter und effektiver Führung digitaler Projekt- und Teamarbeit“) arbeiten Wissenschaftler der Universitäten Duisburg-Essen und Trier, der FOM Hochschule für Oekonomie & Management mit den beiden mittelständischen Unternehmen Human Solutions und Data One zusammen und kooperieren mit Partnern aus der IT-Entwicklung und Unternehmensnetzwerken. Conny H. Antoni, Professor für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie an der Universität Trier, koordiniert das Verbundprojekt.

 

Weitere Informationen: www.vlead.de

 

 

 

Foto: Universität Trier

 

 

CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier