• H2-Station Bremen bildet wichtige Brücke im norddeutschen Wasserstoffnetz
  • Daimler, Shell und Linde bekräftigen ihr Engagement für sauberen Kraftstoff
  • Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert Tankstelle mit insgesamt 900.000 Euro

 

Bremen, 16. Oktober 2017 – Daimler, Shell und Linde haben heute gemeinsam die erste Wasserstoff-Station in Bremen in Betrieb genommen. Fahrer von emissionsfreien Brennstoffzellen-Autos verfügen nun über eine Betankungsmöglichkeit auf der wichtigen Strecke zwischen Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Die Partnerunternehmen schaffen damit einen wichtigen Knotenpunkt und gehen einen weiteren Schritt in Richtung flächendeckendes H2-Versorgungsnetz.

 

Der neue Standort an der Osterholzer Heerstraße 222 liegt unmittelbar an der Autobahnauffahrt Sebaldsbrück und dem Autobahnkreuz Bremen sowie in der Nähe des Bremer Mercedes-Benz Werks, einem der weltweit größten Pkw-Werke der Daimler AG. Hier soll die neue Generation Brennstoffzellenfahrzeuge von Mercedes-Benz produziert werden, die die Daimler AG im September mit Vorserienfahrzeugen auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt der Öffentlichkeit präsentiert hat. Der GLC F-CELL kombiniert weltweit erstmalig die innovative Brennstoffzellen- und Batterietechnik zu einem rein elektrischen Plug-in-Hybrid.

 

Bauherr der in eine Shell Tankstelle integrierten Wasserstoff-Station ist Daimler; die innovative H2-Tankstellentechnik stammt vom Technologieunternehmen Linde. Die drei Unternehmen sind Partner im Gemeinschaftsunternehmen H2 Mobility, das eine Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland aufbaut. Die Wasserstoff-Station in Bremen entspricht dem neuesten Stand der Technik. Ihre Bedienung durch den Autofahrer ist intuitiv; das Betanken ähnelt dem konventioneller Fahrzeuge und ist in drei bis fünf Minuten abgeschlossen.

 

Vor allem bei der Diskussion, wie Deutschland seine Klimaziele erreichen kann, spielt Wasserstoff eine große Rolle. Es ist eine der Möglichkeiten, das Kraftstoffangebot im Verkehrssektor klimafreundlich zu erweitern: Denn mithilfe von Wasserstoff, der mit erneuerbarer Energie erzeugt wird, lassen sich klimaschädliche CO2-Emissionen deutlich senken. Der Betrieb eines wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Fahrzeugs verursacht weder lokale Schadstoffe noch Kohlendioxid (CO2)-Emissionen. Die Reichweite der Fahrzeuge liegt bei bis zu 700 Kilometern.

 

Damit Wasserstoff-Mobilität zur Erfolgsgeschichte wird, bedarf es eines attraktiven Angebots an Brennstoffzellen-Fahrzeugen sowie zugleich einer entsprechenden Versorgungs-Infrastruktur. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert deshalb den Bau der ersten 50 Wasserstoff-Tankstellen über das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) und hat sich mit rund 900.000 Euro am Bau der Anlage in Bremen beteiligt.

 

Die Grundlage für den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland hat das Demonstrationsprojekt Clean Energy Partnerschaft (CEP) mit der Festlegung von gemeinsamen Standards und Normen gelegt.

 

Ausblick

Der Ausbau des bundesweiten H2-Netzes schreitet gut voran, im Oktober werden gleich mehrere Standorte feierlich eröffnet: Am 16.10. die H2-Stationen in Bad Rappenau und Bremen, am 17. Oktober folgt die Einweihung des Standorts Köln / Bonn und am 18. Oktober laden die Partner der CEP zur Eröffnung nach München ein. Insgesamt wächst das H2-Netz damit auf 41 Tankstellen.

 

Auch in Norddeutschland befinden sich derzeit weitere Wasserstoff-Stationen in Planung oder im Bau, weitere Anlagen an Shell Tankstellen folgen zum Beispiel in Stuhr-Großmackenstedt (Kreis Diepholz) sowie Hannover-Laatzen und Kassel.  Bis 2018 soll es in Deutschland bereits 100 H2-Stationen geben. Insgesamt will das Gemeinschaftsunternehmen H2 Mobility in Deutschland bis zum Jahr 2023 bis zu 400 Tankstellen errichten.

 

Zahlreiche Eröffnungsgäste

Zur Eröffnung der Bremer H2-Station fanden sich zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft ein:

 

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur:

„Emissionsfrei, leise und hocheffizient – Wasserstoff ist einer der Energieträger der Zukunft. Wir brauchen bei der Elektromobilität ein Urvertrauen der Autofahrer, dass sie jederzeit und überall tanken können. Daher unterstützt das BMVI den Aufbau einer Tankinfrastruktur für E-Fahrzeuge mit Wasserstoff/Brennstoffzelle. Dies ist ein wichtiger Schlüssel zur Marktdurchsetzung dieser Technologie. Die neue Wasserstoff-Tankstelle in Bremen ist ein Schritt in die richtige Richtung.“

 

Dr. Joachim Lohse, Senator für Umwelt, Bau und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen

„Der Aufbau alternativer Konzepte zum herkömmlichen Verbrennungsmotor liegt uns am Herzen. Dazu hat der Standort Bremen mit dem Zukunftstreiber Daimler, aber ebenso wie mit unserer Beteiligung an der Bremer Straßenbahn AG, optimale Voraussetzungen, um als Stadt und Technologiestandort Vorreiter in der Entwicklung neuartiger Mobilität zu sein. Dabei setzen wir gezielt auf die Vernetzung des Knowhows am Standort Bremen. Und dazu gehört selbstverständlich auch die Technologie der Brennstoffzelle, die künftig im Bremer Daimlerwerk zum Einsatz kommen wird.“

 

Peter Theurer, Standortverantwortlicher Mercedes-Benz Werk Bremen:

„Auf der IAA hat Mercedes-Benz gerade mit Vorserienmodellen den neuen GLC F‑CELL vorgestellt. Wir freuen uns sehr, dass dieses weltweit erste Elektrofahrzeug mit Brennstoffzellen- und Batterieantrieb aus Bremer Produktion kommen wird. Unsere Mannschaft steht bereits in den Startlöchern. Gemeinsam mit unseren Partnern der H2 Mobility arbeiten wir gleichzeitig intensiv am Ausbau eines flächendeckenden H2-Tankstellennetzes und bieten unseren Kunden damit künftig eine echte Alternative für emissionsfreie Mobilität in Deutschland.“

 

Oliver Bishop, General Manager Shell Hydrogen:

„Wasserstoff-Technik ist eine vielversprechende Technologie, und H2 ein Kraftstoff der Zukunft. Wir gehen davon aus, dass dieser alternative Antrieb ab den zwanziger Jahren in Märkten wie Deutschland, England, Benelux und den USA eine immer größere Rolle spielt. Wir bei Shell sind auf Kurs. “

 

Olaf Reckenhofer, bei Linde zuständig für das Gasegeschäft in Mitteleuropa:

„Drei Viertel aller öffentlichen Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland arbeiten mit Linde-Technologie. Dem Standort Bremen kommt dabei eine ganz besondere Bedeutung zu – schließlich rollt in Kürze gleich nebenan das erste kommerzielle Mercedes-Benz-Brennstoffzellenfahrzeug vom Band. Wir freuen uns daher ganz besonders, diese Tankstelle gemeinsam mit Daimler und Shell realisieren zu dürfen.“

 

 

Weitere Informationen zu den Unternehmen sowie Bildmaterial zu Wasserstoff-Stationen sind im Internet verfügbar:

 

Daimler AG: www.media.daimler.com

Shell: www.shell.de sowie www.shell.de/flickr

Linde AG: www.linde.com

 

 

 

Foto: Daimler Technology

 

 

CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier