Hamburg, 19. September 2017

Weniger Bürokratie bei Krankschreibungen: Mit einem Pilotprojekt zu digitalen Krankschreibungen wollen die Techniker Krankenkasse (TK) und der Softwarehersteller MediSoftware Arztpraxen und Versicherte entlasten. Ab dem 1. Oktober können Mediziner mit einem einfachen Mausklick in der Praxissoftware eine elektronische Nachricht an die Krankenkasse auslösen, teilt die TK mit. „Die Krankenkasse bekommt dadurch die Krankmeldung innerhalb von Sekundenbruchteilen. Der Patient spart sich das Briefporto oder das Hochladen der Krankschreibung per Internet. Und die Arztpraxis kann sich den Ausdruck des sogenannten gelben Scheins sparen“, erklärt der stellvertretende TK-Vorstandsvorsitzende Thomas Ballast. „Das neue digitale Verfahren ist letztlich für alle Beteiligten einfacher, schneller und preiswerter.“

 

Das Ziel: 225 Millionen bedruckte Blätter können künftig wegfallen

Bisher muss der Arzt für seine Patienten bei einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ein DIN-A5-Formular in dreifacher Ausfertigung drucken. Ein Exemplar leitet der Patient an die Krankenkasse weiter, ein Ausdruck ist für den Arbeitgeber, ein Papier für die eigenen Unterlagen. Bei 75 Millionen Krankschreibungen im vergangenen Jahr fielen so insgesamt 225 Millionen DIN-A5-Blätter in Deutschlands Arztpraxen an. Ballast: „Der Ausdruck für die Krankenkasse entfällt bei unserem Projekt. Als nächsten Schritt arbeiten wir bereits an einer Lösung für die elektronische Information des Arbeitgebers. Die Digitalisierung bietet große Chancen, das Gesundheitswesen effizienter und besser zu machen. Als TK sehen wir unsere Aufgabe darin, diese Entwicklung – auch gegen so manche Widerstände – voranzutreiben.“

 

Unnötiger Aufwand durch Papier

„Im heutigen analogen System sind nicht nur der enorme Papieraufwand und die Druckkosten ärgerlich. Hinzu kommt, dass wir die bei uns eingehenden Bescheinigungen anschließend wieder einscannen und erfassen müssen. Die digitalen Daten aus der Arztsoftware werden also zuerst auf Papier gebannt, damit wir sie anschließend wieder in Bits und Bytes verwandeln. Das ist ein unsinniger Aufwand, den wir mit unserem Projekt überflüssig machen wollen“, erklärt Ballast.

 

1000 Ärzte können teilnehmen

An dem Pilotprojekt können bis zu 1000 Ärzte teilnehmen, die das Praxisprogramm MediSoftware nutzen und zusätzlich ein Konto beim digitalen Dienst SafeMail der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein haben. Die Krankmeldung wird von der Praxissoftware automatisch mit einer elektronischen Signatur versehen und läuft dann über das Datennetz der Kassenärztlichen Vereinigung und einen Datenserver des Ersatzkassenverbands an die TK. Ballast: „Die Daten werden bei der Übermittlung sowohl auf der Inhaltsebene als auch beim Transport auf höchstem Niveau per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert.“

Ansprechpartner:
Techniker Krankenkasse
Unternehmenskommunikation
Michael Ihly
Bramfelder Straße 140
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Tel. 040 – 69 09- 25 77
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CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier