Um die Parkplatzsuche in Zukunft deutlich zu erleichtern, wird T-Systems in den kommenden Monaten in Merzig Komponenten zur Entwicklung von „Smart Parking“-Lösungen testen. Vor diesem Hintergrund wurden bereits Anfang Juni in Zusammenarbeit mit der Firma STRABAG 29 Sensoren im Bereich der Brauerstraße und des St. Médard-en-Jalles-Platzes installiert, die in Zukunft eine Prognose über die Verfügbarkeit von Parkplätzen liefern werden. Da diese Testergebnisse auch wegweisend für andere Städte sein werden, lud Bürgermeister Marcus Hoffeld am 5. September 2017 Vertreter aus Wirtschaft und Politik nach Merzig ein, um über dieses innovative Forschungsprojekt zu informieren. Dabei freute sich der Verwaltungschef unter anderem über die Teilnahme aller Projektpartner „obility 4.0 – Projekte intelligenten Verkehrs in Merzig“, wie Wirtschafts- und Verkehrsministerin Anke Rehlinger, der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Jürgen Lennartz sowie die T-Systems Geschäftsführerin für Digital Division und Telekom Security, Anette Bronder.

Insbesondere in der Entwicklung intelligenter Verkehrssysteme sieht Hoffeld ein erhebliches Zukunftspotenzial und blickt dem Pilotprojekt von T-Systems erwartungsvoll entgegen. „Neben dem Testfeld für intelligentes und digital unterstütztes Parken möchte die Kreisstadt Merzig im Bereich des automatisierten Fahrens eine führende Rolle einnehmen“, erklärte der Bürgermeister und verwies auf zwei weitere innovative Forschungsprojekte, die in Merzig durchgeführt werden. So ist es der Kreisstadt Merzig gelungen, Teil des grenzüberschreitenden digitalen Testfeldes Deutschland-Frankreich für das automatisierte und vernetzte Fahren zu werden, das vom Bundesverkehrsministerium ausgeschrieben wurde. Darüber hinaus führt Prof. Dr.-Ing. Horst Wieker mit seinem Forschungsteam „Verkehrstelematik“ der Hochschule für Technik und Wirtschaft (htw) des Saarlandes bereits seit zwei Jahren erfolgreich das Forschungsprojekt „IST Testfeld Merzig ITeM“ durch.

„Das Engagement der T-Systems in Merzig zeigt, dass wir mit unseren saarländischen IT-Kompetenzen und den vielen klugen und engagierten Köpfen bei der Entwicklung einer intelligenten Verkehrsinfrastruktur vorne mitspielen können“, betonte Wirtschafts- und Verkehrsministerin Anke Rehlinger bei der Projektpräsentation. „Als vor knapp einem Jahr die Idee auf den Weg gebracht wurde, war für viele Smart Mobility mehr Vision als Realität. Ab heute bildet das digitale Parken in Merzig einen weiteren wichtigen Baustein bei der Erprobung des automatisierten und vernetzten Fahrens im Saarland – neben dem Digitalen Testfeld Deutschland Frankreich und der Forschungskreuzung der htw saar“, sagte die Ministerin. Davon werde auch die Wirtschaft profitieren. Rehlinger: „Die Infrastruktur bietet eine gute Grundlage für neue digitale Geschäftsmodelle. Beispielsweise könnte dabei das Bezahlen der Parkgebühren per Smart Phone mit Rabatten beim Einkauf im lokalen Einzelhandel verbunden werden.“

Die Idee zum digitalen Parken sei sehr erfolgsversprechend und hierauf müsse aufgebaut werden, um weitere sichtbare Projekte zu entwickeln. Die von ihr eingesetzte Kommunikations- und Koordinierungsstelle zum vernetzten Fahren im Saarland stehe als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung. Bei der Entwicklung des Digitalen Testfelds Deutschland-Frankreich habe sich die Arbeit der Stelle bereits bewährt. „Die Nachfrage nach neuen Mobilitätskonzepten wächst rasant – bei Städten und deren Bürgern“, so Anette Bronder. „Wir planen zurzeit Pilotprojekte für Smart Parking in sechs deutschen Städten. Die Basis dafür sind leistungsfähige Netze, vor allem neue Standards wie das Narrow-Band-IoT, und sichere Cloud-Lösungen“, erklärte Bronder. „Mit dem Feldtest in Merzig verproben wir neue Sensor- und Detektionstechnologien, um noch in diesem Jahr unseren deutschlandweiten Parkservice zu starten.“

Mit dem Einbau des letzten Sensors mit Unterstützung des Projektpartners STRABAG auf dem St. Médard-Platz erfolgte der offizielle Beginn der Testphase, die bis Ende 2017 laufen soll.

Im Anschluss wurde das Projektbüro auf dem Kretzschmarplatz besucht, das allen beteiligten Unternehmen und Organisationen zu Forschungszwecken zur Verfügung stehen wird, bevor im Sitzungssaal des Neuen Rathauses eine Demonstration des Testfeldes präsentiert wurde. Dabei erklärten Abdulbaki Uzun und Anett Albanus von T-Systems anhand eines Films den Verlauf des Sensoreinbaus und erläuterten die Funktionsweise. „Ziel des Testfeldes ist die Evaluierung der Funktionsfähigkeit von Parksensoren und die zuverlässige Erkennung von freien Parkplätzen. Dabei sollen auch verschiedene Parksituationen, wie beispielsweise Quer- oder Längsparken getestet werden, um daraus entstehende Erkenntnisse frühzeitig in die weitere Entwicklung einfließen lassen zu können“, erklärten Uzun und Albanus. Trotz des Tests können alle Parkplätze ohne Einschränkungen weiterhin genutzt werden, da die Evaluierung im normalen Verkehrsbetrieb erfolgt. Dabei werden lediglich Parkplatzbelegungsinformationen für die Analyse erhoben, persönliche Daten werden nicht erfasst.

„Da der Kreisstadt Merzig ein System zur Verfügung gestellt wird, das die Parkplatzbelegung aufzeigt, werden auch die Merziger Bürgerinnen und Bürger in Zukunft von diesem Forschungsprojekt profitieren“, erklärte Bürgermeister Hoffeld abschließend.

Das Video zum Einbau der Sensoren ist unter folgendem Link  abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=q9EBw8KMhqA&feature=youtu.be

 

 

 

Foto: Kreisstadt Merzig

 

 

 

CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier