Ab dem kommenden Wintersemester werden sich 16 Studentinnen und Studenten aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Kamerun im neuen trinationalen Masterstudiengang „Border Studies“ mit Grenzen und Grenzregionen in Europa und der ganzen Welt auseinandersetzen. Das UniGr-Masterprogramm wird gemeinsam von vier Partneruniversitäten der Großregion (UniGr) angeboten und ist weltweit einzigartig.
Zu einer Eröffnungsveranstaltung treffen sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom 8. bis 9. September 2017  im luxemburgischen Schengen. 

Die Erforschung von Grenzphänomenen und grenzüberschreitender Zusammenarbeit steht im Zentrum des zweijährigen Masterstudiengangs „Border Studies“, der im September 2017 startet. Das trinationale Programm wird gemeinsam von der Universität des Saarlandes, der Technischen Universität Kaiserslautern, der Universität Lothringen und der Universität Luxemburg angeboten; entsprechend finden die Lehrveranstaltungen in deutscher, französischer und englischer Sprache statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer studieren mitten in einer Grenzregion Europas und lernen unmittelbar verschiedene Kulturen und Sprachen dreier benachbarter Staaten der Großregion kennen. Als internationale Gruppe verbringen sie die ersten beiden Semester an den Universitäten Lothringen und Luxemburg, danach studieren sie an der Saar-Uni und der TU Kaiserslautern.

Das interdisziplinäre Masterprogramm ist breit aufgestellt: Inhaltlich werden sowohl politische und wirtschaftliche Aspekte behandelt als auch soziale und kulturelle Themen – in europäischen Grenzregionen sowie weltweit. Am Studiengang beteiligt sind Fachrichtungen wie Geographie, Raumplanung, Kulturwissenschaft, Amerikanistik, Angewandte Linguistik/Mehrsprachigkeitsforschung, interkulturelle Kommunikation, Politikwissenschaft, Soziologie und Rechtswissenschaften. Nach dem ersten Semester entscheiden sich die Studentinnen und Studenten entweder für einen raumwissenschaftlichen oder für einen sprach- und kulturwissenschaftlichen Schwerpunkt. Zu den Studieninhalten gehören unter anderem Regionalentwicklung und Regionalplanung, interregionale und weltweite Mobilität, Migration, kulturelle Diversität, Grenzliteraturen, Sprachkontakte, Europarecht und grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

„Die Studierenden können Kompetenzen erwerben, um Grenzen kritisch zu analysieren und mit den besonderen Herausforderungen in Grenzregionen und in grenzüberschreitenden Kooperationen umgehen zu lernen“, erklärt der Saarbrücker Kulturgeograph Prof. Peter Dörrenbächer, der den Studiengang koordiniert. „Sie erhalten das theoretische und praktische Rüstzeug, Probleme in Grenzregionen zu bearbeiten, die Charakteristika von Grenzkulturen und Grenzliteraturen zu erkennen und Konstruktionen des „Andersseins“ kritisch zu hinterfragen”, ergänzt die Amerikanistin Prof. Astrid Fellner. Dass auch der Studiengang selbst das Ergebnis grenzüberschreitender Zusammenarbeit ist, betont die Vizepräsidentin für Europa und Internationales der Saar-Uni Prof. Claudia Polzin-Haumann, die als Mehrsprachigkeitsforscherin ebenfalls am Programm beteiligt ist: „Dies ist der erste Studiengang, der im Rahmen der UniGR erarbeitet wurde und gemeinsam durchführt wird – ein Ergebnis der engen Zusammenarbeit und gemeinsamen Erfahrungen seit 2008.“ Der Studiengang wird von der Deutsch-Französischen Hochschule gefördert.

Der Masterstudiengang „Border Studies“ richtet sich an Studentinnen und Studenten aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, die alle wichtigen Kompetenzen für die Arbeit in interkulturellen Regionen und in Grenzregionen entwickeln möchten. Methodische Fähigkeiten werden im Rahmen von Projektstudien und Berufspraktika erworben. Die Absolventen erhalten einen von den vier Universitäten gemeinsam vergebenen Masterabschluss. Das Studium kann jeweils im Wintersemester aufgenommen werden; pro Jahr stehen 20 Studienplätze zur Verfügung.

Das Einführungsblockseminar am 8. und 9. September in Schengen bietet einen ersten inhaltlichen Einblick. Dabei werden Grundbegriffe und -konzepte der Border Studies aus verschiedenen Disziplinen sowie aus inter- und transdisziplinärer Perspektive vorgestellt. Außerdem beinhaltet das Seminar Übungen zur Mehrsprachigkeit und zum interkulturellen Teambuilding. Zwei Wochen später werden die Studentinnen und Studenten auf einer zweitägigen geographischen Exkursion die Großregion vor allem unter dem Gesichtspunkt der bestehenden grenzüberschreitenden Beziehungen kennenlernen.

Weitere Infos:
www.uni-saarland.de/master/studienangebot/internat/border-studies/info.html
und unter: www.uni-gr.eu/de/Master_Border_Studies 

 

 

 

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CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier