Auf Einladung von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich die Landesregierung am Freitagabend mit Vertretern der „Bürgerinitiative Nordsaarlandklinik“ getroffen. Die Ministerpräsidentin, Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Gesundheitsministerin Monika Bachmann, Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Bürgermeister Jochen Kuttler nahmen daran teil. Alle Beteiligten sind sich einig, dass die Schließung nicht nur für die Stadt Wadern, sondern für das gesamte nördliche Saarland erhebliche Konsequenzen nach sich zieht. Sie bedauern, dass der Träger nicht zu einem Moratorium bereit war.

Alle Beteiligten gehen davon aus, dass die vom Träger angekündigte Schließung des Marienkrankenhauses zum Ende des Jahres nach heutigem Stand nicht mehr abgewendet werden kann. Ministerin Bachmann, Ministerin Rehlinger, Landrätin Schlegel-Friedrich und Bürgermeister Kuttler haben dargelegt, dass sich in ihren Gesprächen mit potenziellen Trägern keine aussichtsreichen Alternativen gezeigt hätten. Ferner hat der aktuelle Träger in einem Informationsgespräch mit der Stadt Wadern klargestellt, dass er einen Verkauf des Klinikgebäudes an einen Akutversorger aus Wettbewerbsgründen ausschließt.

Einigkeit besteht darüber, dass die Versorgung kurzfristig sichergestellt sein muss. So wurde im Rahmen der Arbeit der vom Gesundheitsministerium eingerichteten Task Force mit dem Landkreis und dem Zweckverband für Rettungswesen und Feuerwehralarmierung (ZRF) erreicht, dass rund um die Uhr durch die Anwesenheit eines Notarztes eine notfallärztliche Versorgung gesichert ist. Weitere kurzfristige Maßnahmen werden in der AG1 der Task Force besprochen.

Alle Beteiligten haben sich darüber verständigt, dass zur Entwicklung der mittelfristigen Versorgung im Nordsaarland neben dem bereits beauftragten Gutachten (Auswirkung der Schließung auf den Krankenhausplan) zusätzlich eine Machbarkeitsstudie zur Gesundheitsregion Nordsaarland in Auftrag gegeben werden soll. Darin sollen drei mögliche Konzepte für den Standort Wadern und sein Umfeld analysiert werden:

 

  1. Gesundheitszentrum am Standort Wadern
  2. Nordsaarland-Klinik am Standort Wadern
  3. innovative Verbünde von stationärer und ambulanter Versorgung

 

Alle drei Konzepte werden in der Studie unabhängig voneinander, aber auch im Zusammenspiel betrachtet.

Diese Studie wird das Gesundheitsministerium finanzieren und in Auftrag geben. Sie wird begleitet von einer neu einzurichtenden AG4 der Task Force, in die auch die „Bürgerinitiative Nordsaarlandklinik“ eingebunden sein wird.

Weitere Fragen zur Auswirkung der Schließung auf die wirtschaftliche und infrastrukturelle Situation der Stadt Wadern und mögliche Kompensationsmaßnahmen werden in der AG3 der Task Force unter Federführung der Stadt Wadern erörtert.

Nach Vorliegen weiterer Ergebnisse der Task Force Ende des Monats wird die Landesregierung im September erneut mit Vertretern von Landkreis, Kommune und Bürgerinitiative zusammenkommen, um den weiteren Prozess zu definieren.

 

 

 

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CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier