Kultusminister Ulrich Commerçon und Staatssekretärin Christine Streichert-Clivot sprechen im Sommergespräch über neue Herausforderungen an Schulen
Bildung
- Mehr ABC-Schützen, insgesamt rund 500 Grundschüler_innen mehr, mehr Schüler_innen in den Klassenstufen 5 an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen
- Bildungsminister fordert mehr Lehrkräfte, Bund muss sich an Ausgaben beteiligen: „Die Qualität der Bildung entscheidet über die Zukunftsfähigkeit des Landes und nicht die Schwarze Null.“
- Herkunftssprachlicher Unterricht wird ab Schuljahr 2018/19 ausgeweitet
- GOS-Reform erweitert Fächerwahlmöglichkeit
Kultur
- Kulturelle Bildung: Kinder und Jugendliche sollen selbst zu Kulturschaffenden werden
- Grenzüberschreitende Kulturprojekte wichtiger denn je
An den allgemeinbildenden Schulen werden zum Schuljahr 2017/18 voraussichtlich rund 90.080 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Dies ist gegenüber dem Beginn des letzten Schuljahres eine Steigerung um rund 0,4 Prozent. In die beruflichen Schulen werden voraussichtlich rund 30.300 Schülerinnen und Schüler gehen (Vorjahr: 30.700, rd. -1,3 Prozent). An den Grundschulen des Landes werden nach bisherigen Angaben rund 7.990 ABC-Schützen eingeschult (Vorjahr: 7.750 rd. +3,1 Prozent). Die Zahl der Grundschülerinnen und –schüler insgesamt steigt um rund 500 im Vergleich zum Vorjahr (aktuelles Schuljahr: 31.490; Vorjahr: 31.000, +1,6 Prozent).
Für die Eingangsklassen (5. Klasse) an Gemeinschaftsschulen sind derzeit saarlandweit 4.200 Schülerinnen und Schüler angemeldet (Schuljahr 2016/17: 4.120, rd. +1,9 Prozent). 3.300 Schülerinnen und Schüler werden, so der aktuelle Stand, in den Gymnasien neu aufgenommen (2016/2017: 3.260, +1,3 Prozent).
Steigender Bedarf an Lehrkräften
„Wenn wir uns die steigenden Schülerzahlen anschauen, gibt es nur eine Konsequenz daraus: Wir brauchen mehr Lehrerinnen und Lehrer. Einerseits verzeichnen wir eine längere Verweildauer in den Schulen, was auf die hohe Durchlässigkeit unseres Bildungssystems hindeutet; andererseits werden wir aufgrund von Zuwanderung und höheren Geburtenzahlen weiterhin mit einem Mehrbedarf gegenüber der pwc-Prognose aus dem Jahre 2010 rechnen müssen“, so Commerçon. „Es wäre fahrlässig, unsere Schulen nicht vorzubereiten und anständig mit Lehrkräften auszustatten“, so der Bildungsminister in Saarbrücken.
Angesichts steigender Schülerzahlen wurden bereits mit Beginn des Schuljahres 2015/2016 insgesamt 289 Lehrerinnen und Lehrer zusätzlich eingestellt. „Der ursprünglich vereinbarte Abbau von Lehrerstellen bleibt auch weiterhin ausgesetzt. Alles andere wäre unsinnig“, so Commerçon.
In den letzten zwei Jahren kamen viele Kinder und Jugendliche an unsere Schulen, die vor Krieg, Gewalt und Vertreibung Zuflucht bei uns suchen. Diese gesellschaftliche Entwicklung hat Schülern, Lehrern und der Verwaltung viel abverlangt, um die erforderlichen Arbeiten zu bewältigen. Bislang ist dies im Großen und Ganzen in vorbildlicher Weise und mit außerordentlicher Geduld und Einsatzbereitschaft gelungen.
Die Herausforderungen an Schulen werden auch künftig nicht nachlassen, zumal der Familiennachzug von Geflüchteten deutschlandweit bevorsteht. Viele anerkannte Flüchtlinge holen auch ohne offizielle Erlaubnis ihre Familien nach Deutschland. Der Bund kann derzeit kaum eine verlässliche Prognose herausgeben, wie viele schulpflichtige Kinder und Jugendliche das Saarland erreichen werden.
„Doch eines steht fest: Jedes Kind hat bei uns das Recht auf Bildung, weil im Saarland eine Schulpflicht – unabhängig vom Aufenthaltsstatus – besteht“, so die Staatssekretärin für Bildung und Kultur.
Über 7.500 Schüler_innen mit Flucht- und Migrationshintergrund gehen an saarländische Schulen (Stand 23.06., GS: 2.787, GemS: 2.727, Gym: 395, FS: 175, BS: 1.459). „Den größten Anteil tragen dabei die Grundschulen mit fast 2.800 Kindern und die Gemeinschaftsschulen mit ebenfalls fast 2.800 Schülerinnen und Schülern mit Flucht- bzw. Migrationshintergrund. Die Gymnasien beispielsweise haben lediglich 400 aufgenommen“, so Commerçon. „Gerade die Schulen im Ballungsgebiet Saarbrücken sind am Ende ihrer Aufnahmefähigkeit und rappelvoll. Diese Schulen müssen wir entlasten.“
Kommen in den nächsten Monaten weiter Kinder und Jugendliche hinzu, brauchen besonders die Schulen in den Ballungsgebieten mehr Unterstützung, zumal viele Familien mit Fluchthintergrund im Regionalverband wohnen.
Neue Strategien für besonders belastete Schulen
Insbesondere die städtischen Grundschulen und Gemeinschaftsschulen im Regionalverband haben mehr zu schultern als andere Schulen im Saarland. Diese sollen künftig mit zusätzlichen Lehrerinnen und Lehrern entlastet werden. Die jeweilige Zuweisung erfolgt zukünftig über einen „Sozialindex“. Der ergibt sich u.a. über die Gesamtzahl der Schüler_innen, die Anzahl der Schüler_innen ohne oder mit wenig Deutschkenntnis und die Anzahl der Schüler_innen mit besonderem pädagogischem Unterstützungsbedarf, das Wohnumfeld und subjektive Faktoren wie Rückmeldungen und Einschätzungen der Schulleitungen. „Wir müssen hier genau hinschauen und die Faktoren differenziert entwickeln“, sagt Commerçon.
Um Schulen auch inhaltlich zukunftsfähig zu machen, erarbeitet das Bildungsministerium neue Unterrichtskonzepte. Hier sollen beispielsweise offenere Unterrichts- und Förderkonzepte mit Blick auf die individuelle Förderung in heterogenen Systemen entwickelt und unter einer externen Prozessbegleitung erprobt werden.
Drei Modelle sollen an Schulen getestet werden:
In einem ersten Modellversuch sollen Entlastungsstrategien an fünf Schulen getestet werden. Mit der Grundschule Weyersberg steht schon eine teilnehmende Schule fest.
In einem zweiten Projekt testen ausgewählte Gemeinschaftsschulen die „Individuelle Lernbegleitung“ (ProfiL). Dieses Unterrichtsentwicklungsprojekt ist auf eine individuelle Förderung in heterogenen Lerngruppen ausgerichtet und bereits an Gymnasien erfolgreich gestartet.
Auch beim dritten Projekt „Schulen der Zukunft“ geht es um Modellschulen: Ziel ist es, dass die Gemeinschaftsschulen größere methodisch-didaktische und pädagogische Spielräume haben, um sichzu modernen Schulen mit alternativen Konzepten zu entwickeln und so eine stärkere Profilierung zu erhalten. Bei diesem Projekt werden sechs Gemeinschaftsschulen teilnehmen und wissenschaftlich begleitet. Diese „Schulen der Zukunft“ werden Wegweiser für die Weiterentwicklung der saarländischen Schullandschaft sein.
Gemeinsame Verantwortung statt Kooperationsverbot
„Deutschland ist eines der reichsten Industrieländer dieser Erde. Der Bundeshaushalt ist prall gefüllt. Woran es aber mangelt, ist die Verantwortung für unsere Schulen. Die Infrastruktur der Schulen ist teilweise marode, Schulen platzen wegen steigender Schülerzahlen aus allen Nähten. Dass da die Bundesländer aufgrund des Kooperationsverbots alleingelassen werden, ist falsch, unsinnig und kontraproduktiv. Die Qualität der Bildung entscheidet über die Zukunftsfähigkeit des Landes und nicht die Schwarze Null“, betont Commerçon.
Sogar bei bereits getätigten Zusagen, wie zuletzt beim Digitalpakt für Schulen, stiehlt sich der Bund aus der Verantwortung: „Hier wurden dem Saarland 60 Millionen Euro versprochen. Doch anstatt das Geld endlich freizugeben, soll es nun nach den Bundestagswahlen als Koalitionsverhandlungsmasse erneut zur Diskussion gestellt werden. Das ist dreist“, sagt Staatssekretärin Christine Streichert-Clivot.
Herkunftssprachlicher Unterricht ist Chance
Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund verfügen mit den Kenntnissen in ihren Herkunftssprachen über Kompetenzen, die in einer zusammenwachsenden Welt zunehmend wichtig werden. Um eine Aufwertung der Mehrsprachigkeit im Saarland zu erreichen, wird derzeit die Verordnung des herkunftssprachlichen Unterrichts novelliert.
„Wie wichtig Mehrsprachigkeit ist, wissen wir nicht erst seit der Frankreichstrategie. Zum einen gehen jetzt schon viele Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in unsere Schulen, zum anderen erleben wir im Saarland zunehmend Zuwanderung. Die Sprachfähigkeiten der Zugewanderten müssen als Unterrichtsfach mehr Raum bekommen. Das werden wir schon zum Schuljahr 2018/2019 angehen und herkunftssprachlichen Unterricht in einzelnen Sprachen als Schulfach anbieten“, so Streichert-Clivot.
Im Saarland gibt es viele Kinder und Jugendliche, die muttersprachliche Kompetenzen, zum Beispiel in Türkisch, Italienisch, Russisch und auch in Arabisch mitbringen. „An ausgewählten Schulstandorten werden wir dann diese Sprachen als Unterrichtsfach mit ausgebildeten Lehrkräften anbieten“, sagt Bildungsminister Commerçon.
Mit dieser Aufwertung verlassen herkunftssprachliche Kompetenzen ihr randständiges Dasein und werden zum anerkannten Lernbereich für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, so Commerçon.
Reform der Gymnasialen Oberstufe Saar (GOS): mehr Wahlmöglichkeit für Abiturfächer
Die Neugestaltung der Gymnasialen Oberstufe Saar (GOS) im Jahr 2007 hatte das Ziel, Schüler_innen vertiefte Kenntnisse in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache zu vermitteln. Nach der aktuellen GOS-Verordnung müssen die drei Kernfächer als Abiturprüfungsfächer belegt werden, zwei davon mit erhöhtem Anforderungsniveau. „Die Reform unter Jürgen Schreier hat aber Schülerinnen und Schülern nicht die Möglichkeit eröffnet, auch aus den naturwissenschaftlichen, den sogenannten NW- Fächern, den gesellschaftswissenschaftlichen, den sogenannten GW-Fächern, aus den Fächern Sport, Informatik oder Musik gemäß ihrer Begabung, Vorlieben und Interessen zu wählen. Das ändern wir jetzt, indem wir bei den neuen Leistungsfächern auch andere Fächer- bzw. Fächergruppen zulassen. Denn jemand, der beispielsweise Informatik oder Physik studieren will, sollte mit dem Vorwissen eines Leistungskurses an die Uni gehen“, so Commerçon.
Bei der neuen GOS-Verordnung wird die Anzahl der Kernfächer als verbindliche Prüfungsfächer von drei auf zwei reduziert. „Wer auch künftig die drei Kernfächer belegen will, kann das ebenfalls tun. Denn wir streichen nichts, sondern schaffen mehr Wahlmöglichkeit, indem Schülerinnen und Schüler auf erhöhtem Anforderungsniveau nun auch ein Abiturprüfungsfach aus den NW- und GW-Fächergruppen oder aus den Fächern Sport, Informatik oder Musik wählen können“, so der Bildungsminister.
Wird bei der Wahl von zwei anstelle von drei Kernfächern als Abiturprüfungsfach Mathematik nicht belegt, muss laut KMK-Vereinbarung dennoch aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Aufgabenfeld ein Fach (Biologie, Chemie oder Physik) als Leistungs- oder Grundkurs als Prüfungsfach belegt werden.
Ab dem Schuljahr 2019/2020 wird die neue GOS-Verordnung erstmals gültig für die Klassenstufen 11 und 12 am Gymnasien und für die Klassenstufen 12 und 13 an Gemeinschaftsschulen und berufliche Schulen.
Kultur
Kulturelle Bildung
Kinder und Jugendliche zu Kulturschaffenden machen
Schulen sollen im Saarland nicht Orte des Lernens sein, sondern auch Räume für kulturelle Begegnungen schaffen: „Das Ziel staatlicher Kulturpolitik muss primär die Schaffung von Strukturen sein, in denen kulturelle Begegnungen und kultureller Austausch möglich sind“, sagt Kultusminister Ulrich Commerçon. Dabei geht es für Schulen nicht nur darum, Kunst zu vermitteln, sondern die Schüler_innen zum eigenen Kulturschaffen anzuregen. Durch eigenes kulturelles Schaffen wird kulturelle Teilhabe immens befördert.
Die Begegnung mit Kunst stärkt dabei auch die Fähigkeit zur kulturellen Rezeption: Kultur will zum Denken und zur Beschäftigung anregen. Zur eigenständigen Rezeption müssen Schüler_innen befähigt werden, ihre eigene kulturelle Basis zu legen.
Kreative Praxis
Das Projekt umfasst mehr als 300 Einzelprojekte, die alle das Ziel haben, die Zusammenarbeit zwischen allgemeinbildenden Schulen, Kulturvereinen, Kulturinstitutionen und Kulturschaffenden zu fördern. Dabei sollen Kinder und Jugendliche durch den aktiven Umgang mit Inhalten und Kulturschaffenden Zugänge zum kulturellen Umfeld erhalten und ihre sozialen und kognitiven Kompetenzen weiterentwickeln (Mittel pro Jahr: 250.000 Euro zur Verfügung; hinzukommen Komplementärmittel der Landesakademie Ottweiler i.H.v. 55.000 Euro).
„KULTUR_leben!“
Das Projekt KULTUR_leben! wird zusammen mit der Stiftung Mercator realisiert. Der Startschuss für das Landesprojekt fiel im Juni und wird am Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) umgesetzt. Es zielt nicht auf einzelne Projekte in den Schulen, sondern auf eine nachhaltige Verankerung der kulturellen Bildung in allen Unterrichtsfächern. Darüber hinaus geht es um die Schaffung regionaler Netzwerke zwischen Schulen und Kulturpartnern. Dieses Ziel soll durch entsprechende Curricula in den Lehrplänen, in Kongressen, Lehrerfortbildungen, Netzwerk- und Best-Practise-Arbeit wie beispielsweise die Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern umgesetzt werden.
Leseförderung
Das Saarland nimmt bei der Leseförderung bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Beispielsweise haben in diesem Jahr beim Lesedino-Vorlesewettbewerb allein mehr als 6.200 Schüler_innen teilgenommen.
Die Leseförderung beruht auf vier Säulen:
- Leseförderangebote für Schulen,
- Förderungen von Leseprojekten in Bibliotheken und anderen Bildungseinrichtungen,
- Aktionstage ( Beteiligung z.B. am Welttag des Buches und dem Bundesweiten Vorlesetag), sowie
- langfristige Kooperationen mit Partnern wie der Stiftung Lesen und dem Friedrich-Bödecker-Kreis Saarland.
Theaterpädagogisches Zentrum (TPZ)
Um Schulen mit den vorhandenen Angeboten und Kompetenzen besser zu unterstützen, wurde das Theaterpädagogische Zentrum (TPZ) Anfang letzten Jahres neu organisiert. Es besteht nun aus drei Säulen mit verschiedenen Aufgabenbereichen: der Beratungsstelle „Schultheater“ am Ludwigsgymnasium, der Beratungsstelle „Theater, Oper, Tanz und Konzert am Saarländischen Staatstheater und dem Kompetenzzentrum „Theaterpädagogik“ im Bereich Kinder- und Jugendtheater am Theater Überzwerg.
Saarländische Kulturinstitutionen
Staatstheater
Tarifsteigerungen übernimmt künftig das Land
Das Saarländische Staatstheater hat in der Vergangenheit entsprechend der Sparvorgaben des Landes Gelder eingespart, indem es einen Teil der Tarifsteigerungen selbst tragen musste. Ab der Spielzeit 2017/2018 übernimmt das Land wieder vollständig die Tarifsteigerungen – diese betragen jährlich zwischen rund 200.000 und 300.000 Euro – und sichert so den Fortbestand des Dreispartenhauses.
Die erste Spielzeit unter Bodo Busse
Nächste Woche Mittwoch, 16. August, werden die „Neuen“ im Staatstheater offiziell begrüßt: Dann beginnt die erste Spielzeit unter der Leitung des neuen Generalintendanten Bodo Busse. „Mit dem neuen Theaterchef haben wir eine künstlerisch wie programmatisch besonders profilierte Persönlichkeit gefunden, die über mehrjährige Erfahrung in der Leitung eines Dreispartenhauses verfügt, selbst erfolgreich Opern inszeniert hat und mit hohen Kommunikationsfähigkeiten den Dialog mit der regionalen Kulturszene voranbringen wird. Bürgernähe wird durch Kommunikation hergestellt. Wir dürfen uns also auf ein Staatstheater freuen, das auf Menschen zugeht und diese mitnimmt“, so Kultusminister Commerçon.
Erweiterungsbau Moderne Galerie
Die Wiedereröffnung der Modernen Galerie ist für Samstag, 18. November, geplant. Durch die Erweiterung erhält das Saarland Museum nicht nur eine zusätzliche Ausstellungsfläche von rund 1.500 Quadratmetern, sondern auch weitere Nutzflächen für Depot, Restaurierung, Gastronomie und Museumsshop.
Zur Wiedereröffnung sind Ausstellungen von Pae White und Michael Riedel geplant.
Programm 2018:
Die „Brücke“ – Grafische Arbeiten aus dem Saarlandmuseum. Die Ausstellung geht vom 17.03. bis zum 27.05.2018.
Grenzüberschreitende Kulturprojekte erhalten mehr Geld
In der Kulturpolitik des Saarlandes hat die deutsch-französische Zusammenarbeit seit jeher einen besonderen Stellenwert. Es existiert eine Vielzahl alter und neuer Projekte, die auf einer intensiven Zusammenarbeit mit Frankreich basieren, wie zum Beispiel das Festival PERSPECTIVES, das seit 2013 geförderte Programm Courage – Respekt, Toleranz, Verantwortung oder das neue Projekt „Resonanzen“, das im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 (European Cultural Heritage Year – ECHY) realisiert wird. „In Zeiten, in denen in Europa viel zu oft das Trennende zwischen den Nationen im Vordergrund steht, sind grenzüberschreitende Projekte, die die Menschen verbinden, wichtiger denn je. Wir brauchen mehr Zusammenarbeit, mehr kulturellen Austausch und haben dafür jetzt auch mehr Geld“, so Commerçon.
Im Bereich der institutionellen und projektbezogenen Förderung der grenzüberschreitenden Kultur werden allein im Referat für Internationale und kulturelle EU- Angelegenheiten des Ministeriums für Bildung und Kultur insgesamt jährlich 515.200 Euro bewirtschaftet.
In der neuen Interreg-Phase wurden zahlreiche Projektideen eingebracht. Das Ministerium für Bildung und Kultur ist bei zwei Anträgen Projektpartner: Land of Memory und Pierres Numériques. Hier werden von 2017 bis 2019 insgesamt 900.000 Euro bewirtschaftet, das bedeutet dann zusätzlich 300.000 Euro pro Jahr.
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CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier