Jobcenter und ZBB setzen Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ um.
Die Landeshauptstadt Saarbrücken setzt in Kooperation mit dem Zentrum für Bildung und Beruf Saar gGmbH in Burbach (ZBB) als Projektträger das Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ um. Im Rahmen dieses vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales aufgelegten Programms werden insgesamt 80 ehemalige Langzeitleistungsbezieherinnen und -bezieher sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Das Programm mit einer Laufzeit von 18 Monaten hat zum 1. Juli begonnen. 55 Teilnehmer haben ihre Arbeit bereits aufgenommen. Bis zum 1. August werden alle 80 Plätze belegt sein. Ziel ist es, für Langzeitleistungsbezieherinnen und -bezieher mit gesundheitlichen Einschränkungen und/oder minderjährigen Kindern soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen und Übergänge in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Durch das Programm werden die Bruttoarbeitsentgelte inklusive des pauschalierten Arbeitgeberanteils zur Sozialversicherung gefördert, allerdings ohne Arbeitslosenversicherung. Gefördert wird die Umsetzung des Bundesprogramms über das Jobcenter im Regionalverband Saarbrücken, durch die Landeshauptstadt Saarbrücken, durch das Land über das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr sowie durch den Regionalverband Saarbrücken.
Oberbürgermeisterin Charlotte Britz: „Unsere Bemühungen haben sich ausgezahlt. 80 Menschen bekommen jetzt eine Aufgabe und einen strukturierten Tagesablauf. Die Arbeit zeigt ihnen, dass sie wertgeschätzt und gebraucht werden – das ist unverzichtbar für die Würde eines jeden Menschen. Wir brauchen die Talente aller Menschen in unserer Gesellschaft. Wir benötigen einen dauerhaften, öffentlich geförderten Arbeitsmarkt. Das Bundesprogramm ist daher nur einer von vielen Schritten, die nötig sind, um Menschen mit geringen Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu helfen. Im Koalitionsvertrag von Saar-SPD und -CDU ist die Idee eines saarländischen Beschäftigungs-PAkTs festgeschrieben, mit dem auf Basis des sogenannten ‚Passiv-Aktiv-Transfers‘ Arbeit statt Arbeitslosigkeit finanziert werden soll. Das ist ein weiteres wichtiges Vorhaben, dass nun zügig umgesetzt werden sollte.“
Arbeitsministerin Anke Rehlinger: „Ich begrüße das Sonderprogramm des Bundes sehr. Schon mit dem leider nicht fortgeführten Programm ‚Bürgerarbeit‘ haben wir im Saarland ähnlich gute Erfolge erzielt und viele Menschen in längerfristige sozialversicherungspflichtige Beschäftigung integrieren können. Deswegen freut mich auch die Absicht der Bundesarbeitsministerin, die Förderung der ‚Sozialen Teilhabe‘ künftig als Regelförderung im SGB II zu verankern und mit auskömmlichen Haushaltsmitteln zu unterlegen. Denn was nützen den Jobcentern die besten Förderinstrumente, wenn sie zu wenig Geld haben, um Menschen, die diese Förderung brauchen, zu unterstützen.“
Der Geschäftsführer des Jobcenters im Regionalverband Saarbrücken, Thomas Gramm, ergänzt: „Soziale Teilhabe ermöglicht den Teilnehmenden eine längerfristig geförderte Beschäftigung auszuüben. Hierfür stehen insgesamt 300 Plätze für das gesamte Gebiet des Regionalverbandes zur Verfügung, von denen zum jetzigen Zeitpunkt 200 Plätze beantragt und bewilligt wurden. Nach den sehr guten Erfahrungen mit dem Modellprojekt ‚Bürgerarbeit‘, mit dem nach der Projektphase 20 Prozent der Teilnehmenden auf dem 1. Arbeitsmarkt integriert werden konnten, freuen wir uns, Menschen, die bisher kaum eine reelle Chance auf dem Arbeitsmarkt hatten, in eine neue Arbeitsphase zu begleiten.“
ZBB-Geschäftsführerin Karin Riga: „Die Teilnehmenden werden mit entsprechender fachlicher Anleitung und unterstützender sozialpädagogischer Begleitung Arbeiten in verschiedenen Bereichen der Landeshauptstadt ausführen.“
- Tätigkeitsfeld: „Kulturorte Friedhöfe“ – 20 Plätze
Das Projekt „Kulturorte Friedhöfe“ stellt unabhängig vom kommunalen Bestattungswesen den historischen und gestalterischen Aspekt der Friedhofsanlagen in den Mittelpunkt und schafft durch geeignete Neubau-, Umbau- bzw. Umgestaltungsmaßnahmen eine neue Qualität im städtischen Raum. Die Friedhofsanlagen werden zu öffentlichem Freiraum mit parkähnlichem Charakter.
Die Friedhöfe, auf denen entsprechende Arbeiten durchgeführt werden, befinden sich in den Friedhofsbezirken I (Hauptfriedhof, St. Arnual, St. Johann), II (Waldfriedhof Burbach, Gersweiler, Klarenthal, Krughütte sowie Altenkessel) und III (Dudweiler, Schafbrücke, Jägersfreude, Herrensohr, Scheidt sowie Scheidter Berg).
- Tätigkeitsfeld: „Leben, Lernen, Freizeit, Grünanlagen“ – 20 Plätze
Die Arbeiten im Bereich „Leben, Lernen, Freizeit, Grünanlagen“ dienen dazu – ergänzend und in Abgrenzung zu kommunalen Pflichtaufgaben –, das Stadtbild zu verschönern und aufzuwerten. Es geht darum, für mehr Sauberkeit und ein gepflegtes Stadtbild zu sorgen. Das Erholungs- und Erlebnisangebot für bestimmte Zielgruppen wie Kinder, Jugendliche und ältere Menschen wird verbessert. Außerdem werden öffentliche Freiflächen und Parks neu gestaltet und attraktiver gemacht.
Zu diesem Bereich zählen öffentliche Grünanlagen, Grünflächen, Parkanlagen, Quartiersgärten, Blumenwiesen, Insekten- und Bienenweiden, Baumscheiben, Wege und Plätze, Sitz- und Aufenthaltsbereiche, Kinderspielplätze sowie das Umfeld von Kindertageseinrichtungen, Schulen, Jugendzentren, Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie Stätten des lokalen Kulturerbes in den Pflegebezirken West, Mitte-Ost sowie Dudweiler.
- Tätigkeitsfeld: „Archive“ – 20 Plätze
Die Tätigkeiten verteilen sich auf drei Arbeitsbereiche: das Stadtarchiv (Fotonachlass Mittelstaedt und andere), das Stadtplanungsamt (Hausakten sowie Fotos, Dias, Pläne aus den Bereichen Denkmalschutz und Sanierungsgebiete) und das Bauaufsichtsamt (Vorbereitung vorliegender Akten zur Aufnahme in das neue Kompaktarchiv in der Dudweilerstraße).
Ziel dieser grundsätzlichen Sichtung und Archivierung des vorhandenen Materials (zum Teil Neuzugänge aus privaten Nachlässen) ist es, historische oder archivwürdige Unterlagen auszusortieren, um sie zur dauerhaften Aufbewahrung bei den entsprechenden Archiven einbinden zu können. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, Hauseigentümer, Architekten, Stadtplaner sowie Studierende können dann bisher nicht zugängliches Plan- und Fotomaterial systematisch durchsuchen und schnell darauf zugreifen. Zum anderen gewinnen die Wissenschaft sowie die Orts- und Stadtgeschichtsforschung eine wertvolle Grundlage, sich mit der Saarbrücker Nachkriegsgeschichte und den damit verbundenen Wiederaufbaumaßnahmen zu beschäftigen.
- Tätigkeitsfeld: „Naherholungsziel Zoo“ – 20 Plätze
Der Zoos als familienfreundliches Naherholungsziel soll gefördert werden. In diesem Bereich geht es nicht um Arbeiten in der Tierhaltung, sondern lediglich um Tätigkeiten, die ergänzend zu sehen sind und den Zoo insbesondere für Familien in seiner Attraktivität zusätzlich aufwerten. Der damit verbundene Zulauf kann Investitionen in der Freizeitgestaltung auslösen und steigert die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Stadt.
Die auszuführenden Arbeiten liegen ausschließlich in der gestalterischen Aufwertung des Zoos als Parkensemble und in der Umgestaltung und dem Bau von Gehegen, die sich dadurch besser in den Parkcharakter der Zoo-Landschaft einpassen. Ergänzend sind Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität der Besucherinnen und Besucher des Zoos (Sitzgelegenheiten, Ruheeinrichtungen, Bewegungsförderung) vorgesehen.
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CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier