Trier. Anders präsentierte er sich und anders ist seine Vorstellung von der Wirtschaft. Selbstsicher, charismatisch und sympathisch ist Christian Felber vor 300 Zuhörern an der Universität Trier aufgetreten. Der Buchautor stellte die Grundsätze seiner Idee eines alternativen Wirtschaftsmodells vor, der Gemeinwohl-Ökonomie.
Sieben Masterstudentinnen der Psychologie hatten Christian Felber zu einem Vortrag in das Audimax die Universität Trier eingeladen. Felber gilt als Initiator der Gemeinwohl-Ökonomie, deren Ziel es ist, die Marktwirtschaft konsequent an dem Wohl von Mensch und Umwelt auszurichten. In einem Seminar unter der Leitung von Prof. Dr. Eva Walther hatten die Studentinnen die Gemeinwohl-Ökonomie kritisch besprochen und es entstand die Idee Christian Felber zur Diskussion an die Universität Trier einzuladen.
Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel und die Dekanin des Fachbereichs I Prof. Dr. Michaela Brohm-Badry begrüßten Christian Felber, der danach mit einem Radschlag die Bühne betrat. In seinem Vortrag berief sich Felber immer wieder auf Aristoteles. Der hätte seiner Zeit schon gewusst, dass Geld und Kapital nur die Mittel für ein gutes Leben sein sollen. In der heutigen Gesellschaft sei Geld längst zum Zweck geworden, grenzenloser Wachstum oberste Priorität. „Keiner wünsche sich einen Freund, der Geiz geil findet“, läuterte Felber und mahnte eine Werteverschiebung in der Gesellschaft an.
Der Buchautor und Universitätslektor bekennt sich als Gegner des Kapitalismus und möchte mit der Gemeinwohl-Ökonomie eine Alternative zum neoliberalen Wirtschaftsmodell aufzeigen. Felber referierte aber nicht nur, sondern stellte auch Fragen: wer die höchste Entscheidungsgewalt in einer Demokratie habe und wann man sich das letzte Mal als Volk mächtig gefühlt hätte. Ob man sich für seine Ideen begeistern kann oder nicht, Christian Felber regte mit seinem Vortrag und seinen Überlegungen zum Nachdenken an.
In der anschließenden Podiumsdiskussion stellte sich Felber den Fragen der Studierenden des Masterstudiengangs Psychologie. Zum Schluss wurde die Diskussion für das Publikum eröffnet und Christian Felber beantwortete die Fragen der Besucher nach Praktikabilität und tatsächlicher Durchführbarkeit der Gemeinwohl-Ökonomie.
Foto: Sheila Dolman, Universität Trier
CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier