In seinem Glückwunschschreiben würdigte Kulturminister Ulrich Commerçon Ludwig Harig als eine der bedeutendsten literarischen Persönlichkeiten des Saarlandes:
„Zu Ihrem 90. Geburtstag gratuliere ich Ihnen auch im Namen der Landesregierung sehr herzlich. Ich wünsche Ihnen für Ihr neues Lebensjahr alles Gute.“
Harigs Werk, so der Minister, habe bundesweit Aufmerksamkeit erregt und hohe Anerkennung erfahren. Nicht zuletzt aus diesem Grund habe das Ministerium entschieden, dass Harigs „Wehe dem, der aus der Reihe tanzt“ in den Kanon der Pflichtlektüren für das Schuljahr 2017/18 an saarländischen Oberstufen aufgenommen wurde. Dieser Roman, so der Bildungsminister, sei „ein eindrucksvolles Zeugnis nationalsozialistischer Verführung und eine bedrückende literarische Auseinandersetzung mit den eigenen Verstrickungen in das Unrechtssystem“. Commerçon weiter: „Dieser Roman ist beispielgebend dafür, dass ein junger Mensch sich aus Verblendung und Verführung befreien kann.“ Mit Ludwig Harig besitze das Saarland einen unbeirrbaren literarischen Streiter für eine demokratische Gesellschaft.
Der Minister dankte Harig für sein literarisches und kulturelles Wirken. Harig habe seit vielen Jahren das literarische Leben in Deutschland mitgestaltet und bereichert: „Ihr umfangreiches Werk und Ihr literarisches Wirken haben weit über die Grenzen unseres kleinen Saarlandes hinaus die Ihnen gebührende Anerkennung erfahren. Davon zeugen die zahlreichen Ehrungen und Preise, die Ihnen für Ihr literarisches Schaffen über die Jahrzehnte hinweg verliehen wurden. Als bekanntester Autor des Saarlandes wird Ihr Werk in ganz Deutschland geschätzt und gelesen. Das Bild und das Ansehen Ihrer Heimat, des Saarlandes, haben Sie damit nach innen wie nach außen als Autor entscheidend mitgeprägt.“
Ludwig Harig wurde am 18. Juli 1927 in Sulzbach geboren. Er war von Beruf Volksschullehrer, beendete den Schuldienst 1974 und war seither als freier Schriftsteller tätig. Über das Land hinaus wurde Harig 1986 bekannt durch seinen Zeitroman „Ordnung ist das halbe Leben“. Diesem ersten Band seiner autobiografischen Roman-Trilogie folgte 1990 der Roman „Weh dem, der aus der Reihe tanzt“ und als Abschluss 1996 „Wer mit den Wölfen heult, wird Wolf.“
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