Marpingen. Wie können wir die Dörfer unserer Gemeinde auf Dauer attraktiv halten? Wie können wir die Folgen des demografischen und wirtschaftlichen Wandels, wie Leerstände, schlecht erhaltene Häuser, die Schließung von Lokalen und Geschäften der Nahversorgung abbremsen? Fragen die sich Verwaltungen überall im ländlichen Raum in Deutschland stellen müssen. Auch die Gemeinde Marpingen befasst sich schon lange mit diesen Herausforderungen. Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, ein städtebauliches Entwicklungskonzept in Auftrag zu geben, um noch im kommenden Jahr Defizite in den Ortskernen von Berschweiler, Alsweiler, Urexweiler und Marpingenaufzuspüren und Entwicklungsziele festzulegen. Mit diesem Entwicklungskonzept ist die Gemeindeverwaltung in der Lage, Städtebaufördermittel für die Dörfer aus einem Programm des Bundes zu beantragen. „Die Gemeindeverwaltung setzt sich wo immer möglich für Fördermittel ein, um sie in die Entwicklung unserer Dörfer zu stecken“, so Bürgermeister Volker Weber.
Um wichtige Investitionen zu ermöglichen, die Ortskerne attraktiver zu machen und Hausbesitzer bei der Sanierung ihrer Gebäude zu unterstützen, will die Gemeindeverwaltung mehrere Bereiche in den Dörfern als Sanierungsgebiete ausweisen. Sanierungsarbeiten, die bestimmte Auflagen erfüllen, könnten dann von den Hauseigentümern steuerlich geltend gemacht werden. „Ich weiß, dass die Sanierung von älteren Gebäuden mit viel Arbeit und hohen Kosten verbunden ist“, sagt Bürgermeister Weber, „mit unserem Vorschlag könnten Eigentümer, die ihre Häuser sanieren, finanziell entlastet werden. Für die Gemeinde bietet das die Chance die Atmosphäre in unseren Dörfern zu verbessern und für Hauseigentümer den Wert ihrer Immobilie zu steigern und ihre eigene Wohnqualität zu verbessern.“ Der Gemeinderat hat einstimmig zugestimmt eine vorbereitende Untersuchung in Auftrag zu geben, die vom Modelprojekt „LandAufSchwung“ gefördert wird.
Die Gemeindeverwaltung will aber auch selbst mit gutem Beispiel voran gehen und mit direkten Maßnahmen, die Attraktivität der Ortskerne steigern. So wird der defekte und undichte Dorfbrunnen auf dem Marpinger Marktplatz für 38000 Euro repariert werden. 33000 Euro davon werden aus Fördergeldern des Innenministeriums bereitgestellt. Auch am bereits umgestalteten und sanierten „Alten Markt“ in Urexweiler investiert die Gemeinde weiter. Rund 10000 Euro werden in ein neues Beleuchtungskonzept investiert. 139 weitere Straßenlampen sollen noch in diesem Jahr ebenfalls auf stromsparende LED-Technik umgestellt werden. Kosten soll die Umrüstung rund 90000 Euro. 22600 Euro davon trägt dasLand, das den Umbau mit einem Förderprogramm unterstützt. Durch den Einbau der neuen Leuchten können jährlich rund 32000 Kilowattstunden Strom und bei einem Strompreis von 20 Cent die KW/h rund 6400 Euro im Jahr eingespart werden.
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