VSE beschließt die Stilllegung des Kraftwerkes zum 01. Januar 2018
Die Gesellschaften Saarstahl AG (SAG) und Saarschmiede GmbH Freiformschmiede (SSF) haben diese Woche entschieden, die Pacht- und Betriebsführungsverträge für Block 3 des Kraftwerkes Ensdorf zum 31.12.2017 zu kündigen und somit nur noch bis Ende 2017 selbst Strom im Kraftwerk Ensdorf zu erzeugen. Der Entscheidung ging eine intensive und sorgfältige Prüfung durch SAG und SSF bezüglich der Folgen und zukünftigen Wirtschaftlichkeit der Eigenstromerzeugung im Kraftwerk Ensdorf voraus. Die erneute Prüfung der 2011 mit der VSE getroffenen Vereinbarung erfolgte auch vor dem Hintergrund der neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen durch die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) Ende 2016. Angesichts der dringenden Notwendigkeit, die beeinflussbaren Kosten zu senken, ergibt sich bei der aktuellen gesetzlichen Gemengelage für die beiden Unternehmen Saarstahl und Saarschmiede, dass eine Aufkündigung der Pacht- und Betriebsführungsverträge für Block 3 des Kraftwerks Ensdorf und damit einhergehend der Strombezug aus dem öffentlichen Netz für SAG/SSFmittel- und langfristig die deutlich wirtschaftlichere Lösung darstellt.
Saarstahl und Saarschmiede haben stets die Gewährleistung der Wirtschaftlichkeit des Engagements unterstrichen: „Wir haben mit der VSE immer offen und vertrauensvoll zusammengearbeitet und bleiben als Stahlindustrie ein wichtiger Kunde von VSE“, erklärte Martin Baues, Technikvorstand von Saarstahl. VSE-Vorstand Dr. Gabriël Clemens bedauert, dass hiermit die erfolgreiche Zusammenarbeit von VSE mit SAG/SSF im Kraftwerk Ensdorf zu Ende geht. „Wir haben immer gesagt, dass wir das Kraftwerk solange betreiben, wie es politisch erlaubt, technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll ist. Durch die Entscheidung von SAG und SSF haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die VSE nun so gravierend geändert, dass ein Weiterbetrieb des Kraftwerks über 2017 hinaus nicht mehr wirtschaftlich ist. Die VSE hat daher nach intensiver Prüfung entscheiden müssen, die beiden Blöcke des Kraftwerkes Ensdorf zum 1. Januar 2018 stillzulegen.“
Angesichts der energiewirtschaftlichen Entwicklungen hat die VSE sich bereits seit Jahrenvorsorglich auf eine mögliche Schließung des Kraftwerkes Ensdorf vorbereitet. Neben dem Einstieg in neue Geschäftsfelder wie Erzeugung aus erneuerbaren Energien und der konzentrierten Standortentwicklung in Ensdorf, stand vor allem die Absicherung der betroffenen Mitarbeiter im Mittelpunkt der Bemühungen. Geschäftsleitung und Betriebsrat der VSE haben in intensiven Verhandlungen einen Interessenausgleich/Sozialplan mit ergänzenden Regelungen vereinbart: Neben dem Angebot von Frühpensionierungen, unbefristeten Weiterbeschäftigungen in der VSE-Gruppe sowie zeitlich begrenzten Weiterbeschäftigungen sind auch Abfindungen und Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung außerhalb der VSE-Gruppe ausgehandelt worden. Die befristeten Beschäftigungsverhältnisse werden planmäßig auslaufen.
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CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier