»Tannhäuser oder Der Sängerkrieg auf Wartburg« am 4. Juni im Großen Haus wird als letzte Opernpremiere die elfjährige Generalintendanz von Dagmar Schlingmann am Saarländischen Staatstheater festlich beschließen. Mit Johannes Erath (Inszenierung) und Modeschöpfer Christian Lacroix(Kostüme) ist es gelungen, ein äußerst erfahrenes und hoch renommiertes Regieteam zu gewinnen. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Nicholas Milton, der vor drei Jahren mit dem »Fliegenden Holländer« seinen vielbeachteten Einstand am Staatstheater gab. Johannes Erath und Julius Semmelmann gestalten gemeinsam das Bühnenbild; Chordirektor Jaume Miranda ist für die Einstudierung von Opernchor und Extrachor verantwortlich.
Auch die Besetzung aus Ensemblemitgliedern und Gästen ist hochklassig. Neal Cooper (Tannhäuser) konnte in dieser Partie bereits am Royal Opera House Covent Garden in London einspringen und hat kürzlich sein Debüt an der Mailänder Scala als Ulrich Eßlinger in den „Meistersingern“ gegeben.Werner van Mechelen (Wolfram) gibt im Sommer 2017 sein Debut als Klingsor / „Parsifal“ bei den Bayreuther Festspielen. Susanne Braunsteffer (Elisabeth) aus dem SST-Opernensemble gestaltet ihre erste Wagner-Partie. Jennifer Maines (Venus) wurde 2015 mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis ausgezeichnet. Und Hiroshi Matsui (Landgraf Hermann) hat sich am SST schon in allen großen Wagner-Partien seines Fachs bewährt, zuletzt als Daland im »Fliegenden Holländer«. In den weiteren Rollen singen und spielen Herdís Anna Jónasdóttir, Karline Cirule, Anne-Kathrin Gratz, Diana Kantner, Melina Meschkat –Algirdas Drevinskas, Markus Jaursch, Carlos Moreno Pelizari und Stefan Röttig.
Mit dem Opernchor und Extrachor und dem Saarländischen Staatsorchester.
Wie so oft bei Wagner, steht auch im »Tannhäuser« am Ende die Erlösung durch die Liebe einer Frau. Gleichzeitig wird aber auch eines der großen Themen der Menschheit verhandelt: der Konflikt zwischen Eros und Agape, zwischen irdischer und himmlischer Liebe. Der Minnesänger Heinrich Tannhäuser gibt sich mit Venus der Ausschweifung hin. Als sie ihn auffordert, für immer bei ihr zu bleiben, rührt sich sein Schuldbewusstsein. Er will zurück zur höfischen Gesellschaft und zu Elisabeth von Thüringen, die ihn aufrichtig liebt. Beim Sängerwettstreit auf der Wartburg, dessen Thema ausgerechnet das Wesen der Liebe ist, gesteht er dann öffentlich seinen Fehltritt. Ausgestoßen pilgert er nach Rom, wo er vom Papst exkommuniziert wird. Elisabeth verkraftet die Enttäuschung nicht, sie stirbt im Gebet für Heinrich. Und nun geschieht das Wunder: Der Himmel schickt dem unerbittlichen Papst ein Zeichen, und Tannhäuser ist erlöst.
Nur vier weitere Vorstellungstermine: 10. und 15. Juni (17 Uhr), 23. und 30. Juni (18 Uhr)
Foto: Björn Hickmann
CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier