Saarlouis. Blondinen haben nichts im Köpfchen? Weit gefehlt! Wer dies denkt, hat noch keine Bekanntschaft mit Elle Woods gemacht, der Heldin des Musicals „Natürlich blond“, das am 14. Mai im Theater am Ring in Saarlouis seine Premiere feiert. Denn Elle hat große Ziele: Sie möchte nach Harvard, Jura studieren, um zu beweisen, was Blondinen alles auf dem Kasten haben um so ihre große Liebe zurückzuerobern.

Saarlouis. Ab Mai wird es pink in Saarlouis. Mit großen Schritten wirft das neue Projekt des Musical Werks Saarlouis seine Schatten voraus. Mit dem Musical „Natürlich blond“ bringt der Verein eine dynamische, freche und mitreißende Inszenierung auf die Bühne des neuen Theaters am Ring.  Bereits seit Monaten heißt es „Üben, üben, üben!“, und das bis zu dreimal die Woche. Das verlangt den engagierten Laiendarstellern , darunter auch eine der Hauptdarstellerinnen Christina Spiller ,einiges ab. „Auch wenn einem vor lauter Proben manchmal der Kopf raucht, kommt der Spaß bei uns nie zu kurz“, verrät die hübsche Blondine Susanne Kiefer, die sich mit Spiller die Hauptrolle teilt, lachend. Damit das energiegeladene 40-köpfige Ensemble ab Mai richtig glänzen kann, erhalten die Darsteller professionelles Tanz-, Gesangs- und Schauspieltraining. Unter dem kritischen, aber freundlichen Blick von Gesangslehrerin Isabel Meiser laufen viele zu Höchstform auf. Acht Choreografien wurden von der künstlerischen Assistentin Julia Hepper, zum Teil gemeinsam mit Dance Captain Jenny Gerecke, ausgearbeitet. „Langsam sitzen alle Choreografien. Was vor einigen Wochen noch wie ein wilder, unkoordinierter Haufen aussah, nimmt jetzt Gestalt an.“ So berichtet Hepper stolz.

„Natürlich blond“ (Originaltitel: Legally blonde; Musik & Text: Nell Benjamin & Laurence O‘Keefe; Buch: Heather Hach) wurde 2007 am New Yorker Broadway uraufgeführt und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Amanda Brown und dem Spielfilm mit Oscar-Preisträgerin Reese Witherspoon aus dem Jahr 2001. „Mit dieser Großproduktion haben wir uns einiges auf die Fahnen geschrieben. Pink, blond und schrill zu sein, gehört dabei unbedingt dazu!“, erläutert Jessica Geier, die für die Organisation verantwortlich zeichnet und zudem als Pilar auf der Bühne steht. Deren Rolle sorgt immer wieder für Lacher, etwa wenn sie feststellt: „Oh mein Gott, ich bekomme Muskelkater – in meinem Hirn!!!“ Das könnte ihr selbst beinah auch passieren, meint Geier schmunzelnd. „Ich muss für gut 40 Rollen die Probepläne überblicken, Termine mit der Presse und anderen Kooperationspartnern abstimmen und muss dann nebenbei noch meine eigene Rolle einstudieren.“ Ein Kraftakt, wie auch die künstlerischen Leiter Sven Köhn und Julia Hepper bestätigen. 14 extra angefertigte Bühnenbilder verwandeln das Theater am Ring nicht nur in die Universität Harvard, sondern auch in das Wohnheim der Studentenverbindung in Kalifornien oder Paulettes Friseursalon. Für Regisseur Köhn, der sogar beim Bau der Kulissen selbst Hand anlegt, geht mit der Realisierung von „Natürlich blond“ ein Traum in Erfüllung. „Stolz sind wir auch darauf, mit dem Orchester Murphy Barnes echte Profis und Vollblutmusiker im Orchestergraben sitzen zu haben“, freut sich Köhn. „Mit ,Natürlich blond‘ werden wir die Saarlouiser Kulturszene um ein Highlight bereichern. Ein Projekt in der Größenordnung hat es in der Kreisstadt noch nie gegeben!“ In insgesamt zehn Aufführungen, darunter zwei Schulvorstellungen, sollen mehr als 4.000 Zuschauer ins Theater am Ring gelockt werden. „Und wenn die Besucher dann mit strahlenden Augen wieder raus kommen, wissen wir, dass wir alles richtig gemacht haben“, schwärmt Marc Schweig, der Elles Kommilitonen Emmett Forrest verkörpert. Aber bis es soweit ist, heißt es weiterhin: Proben, proben, proben!

Autorin: Katharina Klasen

 

 

Foto: Stadt Saarlouis