Unter dem Motto „Schutz und Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen“ fand Ende März in Wallerfangen eine Klausurtagung für die Fachkräfte der kommunalen Jugendhilfe im Landkreis Saarlouis statt. An diesem Tag ging es um die Arbeit im Umgang mit jungen Flüchtlingen, Einzelprojekten, Umsetzungsbeispielen und dem Austausch von Erfahrungswerten innerhalb des Landkreises.

Alle zwei Jahre findet eine Klausurtagung mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen statt und wird von den Fachkräften in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt vorbereitet. Im Rahmen der Klausurtagung der kommunalen Jugendhilfe im Landkreis Saarlouis (Saarlouiser Modell) gestaltete das Team des Bundesprogramms „Willkommen bei Freunden- Bündnisse für junge Flüchtlinge“ Ende März einen interessanten Tag zum Thema „Schutz und Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen“. Bei diesem Bündnis handelt es sich um ein gemeinsames Programm der „Deutschen Kinder- und Jugendstiftung“ (DKJS) und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Dessen Ziel ist es, geflüchtete Kinder und Jugendliche in den Bereichen Bildung und gesellschaftliche Teilhabe zu unterstützen.

Nach der Begrüßung der anwesenden Teilnehmer durch Sozialdezernentin Susanne Schwarz stellte die für Saarlouis zuständige Ansprechpartnerin des Bündnisses, Dagmar Gendera, den Fachkräften der kommunalen Jugendhilfe im Landkreis Saarlouis (Saarlouiser Modell) zunächst das Bundesmodell vor. Ein Vertreter von „Jugendliche ohne Grenzen“ (JOG) schilderte in der Folge die Sicht junger Geflüchteter, wie Integration und Partizipation gelingen kann. Empowerment, Ressourcenorientierung und Wahrnehmung der eigenen Wünsche der jungen Geflüchteten, legte er den in der Arbeit mit Geflüchteten tätigen Personen nahe. Bei „JOG“ handelt es sich um einen bundesweiten Zusammenschluss von jugendlichen Flüchtlingen.

Am Beispiel des „Haus der Jugend“ in Kusel schilderte Julia Zaft, wie sie vor Ort Angebote gestalten, Netzwerkarbeit vorantreiben und mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert werden. An konkreten Beispielen zeigte sie auf, wie Partizipation und Teilhabe Geflüchteter von ihnen in der täglichen Arbeit gewährleistet wird.

Die von der Bundesregierung veröffentlichten „Mindeststandards zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und Frauen in Flüchtlingsunterkünften“, die von UNICEF erarbeitetet wurden, brachte Dagmar Gendera (Ansprechpartnerin im Bündnis „Willkommen in Saarlouis“) den Anwesenden näher. Die insgesamt sechs Mindeststandards umfassen neben einrichtungsinternen Schutzkonzepten auch das Personal, Kooperationen, Risikomanagement und menschenwürdige, schützende und fördernde Rahmenbedingungen. Aktuell gibt es 24 Standorte, die dies bereits umsetzen und Konsultationseinrichtungen sind. Im Folgenden tauschten sich die Anwesenden über die aktuelle Lage in ihren Gemeinden und Kommunen aus.

Die Klausurtagung wurde von dem Team des Bundesmodellprogramms „Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Geflüchtete“ in voriger Absprache mit den Ansprechpartnern des Saarlouiser Bündnis „Willkommen in Saarlouis“, Michael Leinenbach und Anette Plewka, und der zuständigen Mitarbeiterin des Kreisjugendamtes für die Fachkräfte der kommunalen Jugendhilfe, Anna Eckert-Nilius, geplant.

 

 

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