Die neuerliche technische Panne, über die der Betreiber des Atomkraftwerks Cattenom, EDF, am heutigen Mittwoch informiert hat, ist nach Ansicht des saarländischen Umweltministers Reinhold Jost ein weiterer Beleg für die bedrohliche Störanfälligkeit des AKW. EDF hatte mitgeteilt, dass Block 1 in der Nacht auf Mittwoch abgeschaltet werden musste. Als Grund wurde eine Fehlfunktion eines Dampfventils im nichtnuklearen Bereich genannt.

„Die Pannen und Zwischenfälle, darunter auch bereits zwei Brände in diesem Jahr, wiederholen sich leider in regelmäßigen Abständen. So lange der Meiler weiter Strom produziert, werden sich die Menschen in der Großregion nicht sicher fühlen können. Vor diesem Hintergrund wiederhole und bekräftige ich die Forderung nach einer vorzeitigen Abschaltung des Atomkraftwerkes“, so Jost. Dafür wolle er sich hier und im Nachbarland auch weiter einsetzen. Der Minister erinnert daran, dass die Umweltminister-Konferenz auf Betreiben des Saarlandes im vergangenen Jahr die Bundesregierung aufgefordert hatte, sich für die vorzeitige Stilllegung des Atomkraftwerks in Cattenom einzusetzen. „Den politischen Druck auf den Bund und natürlich auf Paris müssen wir aufrechterhalten. Im Saarland werden wir den bisher gewählten Weg des politischen Widerstands weitergehen.“

Minister Jost hofft darauf, dass mit den Wahlen in Frankreich die energiepolitischen Karten neu gemischt werden – auch mit Blick auf Cattenom. Jost: „Der Glaube an die Atomkraft ist in Frankreich zwar ungebrochen. Doch immerhin gibt es bereits die Ankündigung der jetzigen Umweltministerin, den Pannen-Meiler Fessenheim bis Ende 2018 dicht zu machen. Das wäre ein Anfang, die Stilllegung von Cattenom müsste konsequenterweise folgen.“

 

 

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