Die Universität Trier ist nicht nur Ausbildungsstätte für junge Menschen, sondern bietet bildungshungrigen und wissbegierigen Menschen auch außerhalb der normalen Studiengänge ein Programm für das lebenslange Lernen an. Die Allgemeinen Bildungsangebote sind dabei gezielt auf die Bildungsinteressen von Erwachsenen abgestimmt. Hier geht es also nicht um Ausbildung, Beruf oder Karriere, sondern um das, „was man immer schon wissen wollte“. Themen aus der Geschichte – gerne auch Kunstgeschichte –, Theologie, Philosophie und Psychologie stehen hier im Mittelpunkt. Aber auch politische, geo- oder kulturwissenschaftliche Themen sind beliebt und werden im Rahmen des Programms wissenschaftlich fundiert, didaktisch gut aufbereitet und methodisch ansprechend serviert.
Die „Universität für Alle“ wächst kontinuierlich. Im Sommersemester 2017 werden über 180 wissbegierige Menschen die Möglichkeit nutzen und ein oder mehrere Allgemeine Bildungsangebote wahrnehmen. Favorit ist dabei einmal mehr eine Veranstaltung zum Mittelalter. Die Vorlesung „Frauen auf dem Thron“ von Prof. Dr. Frank G. Hirschmann thematisiert dabei die teils sehr überraschenden Wirkmöglichkeiten hochadliger Frauen der damaligen Zeit. Vorgestellt werden unter anderem die Lebensbilder von Kaiserin Kunigunde, Eleonore von Aquitanien, Margarethe von Dänemark, Isabell von Kastilien, aber auch von weniger bekannten Frauen wie Maria von Brabant, Loretta von Sponheim oder Guda von Luxemburg.
Die beiden Schwerpunktthemen „Religion, Reformation und Revolution“ und „Die keltische Kultur im Hunsrück“ werden ebenfalls sehr gut angenommen. Dies betrifft insbesondere die Vortragsreihe „Gott und die Welt“, an der Wissenschaftler der Universität Trier, Mitglieder des Trierer Arbeitskreises „Interreligiöser Dialog“ sowie der bekannte Philosoph, Autor und Humanist Dr. Michael Schmidt-Salomon und der emeritierte Universitätsprofessor und Staatsminister a.D. des Landes Rheinland-Pfalz, Prof. Dr. Gerhard Robbers, mitwirken. Und auch am zweiten Schwerpunkt – den Kelten – sind sowohl Experten aus der Universität wie beispielsweise der ehemalige Kustos der Original- und Abguss-Sammlung der Universität Trier, Dr. Klaus-Peter Goethert („Gallo-römisch – was ist das?“) als auch Wissenschaftspraktiker wie Dr. Thomas Fritsch, Grabungsleiter der Terrex gGmbH am Hunnenring in Otzenhausen, beteiligt. Weitere Höhepunkte im Programm sind die kunstgeschichtlichen Seminare zur Architektur und Geistesgeschichte der Gotik oder zum europäischen Jugendstil sowie eine Vorlesung zu den Entwicklungsperspektiven Afrikas.
Die Universität Trier startet unmittelbar nach den Osterfeiertagen in das Sommersemester 2017. Anmeldungen zu den Allgemeinen Bildungsangeboten, die in der ersten Vorlesungswoche starten, werden noch bis zum 18. April entgegengenommen. Die später beginnenden Kurse können auch danach noch belegt werden. Ein „Geheimtipp“ ist hier insbesondere die Vorlesung von Prof. Dr. Johannes Kramer zur Entwicklung der Niederlande im 16./17. Jahrhundert unter dem Einfluss von Reformationsbestrebungen, den daraus erwachsenden kriegerischen Auseinandersetzungen („de Spaanse furie“) und den folgenden Fluchtbewegungen. Aber auch die Vortragsreihe zur Pracht und Herrlichkeit des keltischen Mannes dürfte einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie wird von der Vor- und Frühgeschichtlerin Dr. Rosemarie Cordie, Leiterin des Archäologieparks Belginum bei Morbach/Hunsrück und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Klassische Archäologie der Universität Trier, begleitend zur gleichnamigen Ausstellung im Belginum angeboten.
Weitere Informationen finden Interessierte auf der Internetseite www.weiterbildung.uni-trier.de unter dem Menüpunkt „Allgemeine Bildungsangebote“. Hier kann man auch einen Programmflyer herunterladen oder sich online zu den Veranstaltungen anmelden. Außerdem berät die Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Trier in allen Fragen rund um das Programm per Telefon (0651/201-3229) oder E-Mail (weiterbildung@uni-trier.de).
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